Ist eine regelmässiger Check-up notwendig?

In der Regel gehen Männer nur dann zu einem Arzt, wenn Sie sich krank fühlen. Krankenkassen und Ärzte werben in den letzten Jahren immer öfter mit kostenlosen Check-ups. Die Gesundheit von Körper und Geist soll durch regelmässige Vorsorge erhalten bleiben, weil Krankheiten frühzeitig erkannt werden sollen. Sind aber Check-ups wirklich hilfreich?

Die Meinungen der Fachleute gehen auseinander

Obwohl bei einem routinemässigen Check-up schon viele Krankheiten im Frühstadium erkannt wurden, gehen die Meinungen über den Sinn dieser Untersuchungen auseinander. Schwedische Studien haben gezeigt, dass ein kaum merklicher Nutzen dieser Vorsorgeuntersuchungen erkennbar ist. Prozentual sind die Vorteile von Vorsorgeuntersuchungen aller Art kaum messbar. Im Gegenteil, selbst viele Ärzte sehen Vorsorgeuntersuchungen kritisch. Bei ängstlichen Patienten können sie sogar zu einer psychischen Belastung werden. Männer, die Angst vor einer negativen Diagnose haben, verbringen einige Tage in Angst, bis die Entwarnung vom Arzt kommt.

Der Nutzen für die Gesundheit ist ebenfalls umstritten. Natürlich ist es sinnvoll, wenn Männer, die unter Bluthochdruck, beginnender Diabetes und ähnlichen Zivilisationskrankheiten leiden, lernen auf Ihre Gesundheit zu achten. Trotzdem ist es nicht immer sinnvoll, gleich den Körper mit der Gabe von Medikamenten zu belasten. Das Leben und das persönliche Verhältnis zu eigenen Körper und der Gesundheit ist nach einer negativen Diagnose vom Arzt nicht mehr so entspannt wie vorher. Derartige Diagnosen können die Lebensqualität der betroffenen Männer enorm mindern. Viele Krankheiten, dazu gehören auch Krebserkrankungen, kommen später vielleicht gar nicht zum Ausbruch. Werden Sie aber im Frühstadium erkannt und therapiert, ist nur manchmal die Genesung einfacher, als wenn die Krankheit später erkannt werden würde.

Wer sich unwohl fühlt, sollte zum Arzt gehen

In der Regel reicht es wirklich aus, dass Männer, die sich unwohl oder krank fühlen einen Arzt aufsuchen. Dass immer mehr gesunde Menschen in den Arztpraxen und Spitälern sitzen und Ihren Körper durchchecken lassen, ist nicht nur häufig überflüssig, sondern auch teuer. Vorsorgeuntersuchungen sind vielleicht auf den ersten Blick für die Patienten kostenlos, sie werden aber trotzdem von den Krankenkassen und somit von den Beiträgen der Mitglieder bezahlt. Hierbei werden Gelder ausgegeben, die hinterher, wenn eine ernste Krankheit diagnostiziert wird, zumeist bei der Therapie fehlen.

Sicher wird es Sie bedenklich stimmen, dass Sie kaum bessere Genesungschancen haben, wenn Sie ernstlich erkranken sollten, ob Sie nun die empfohlenen Vorsorgeuntersuchungen wahrgenommen haben oder nicht. Geniessen Sie einfach jeden Tag Ihres Lebens und gehen Sie zum Arzt, wenn Sie sich nicht gut fühlen. Sollten Sie das Bedürfnis haben, an einer Vorsorgeuntersuchung teilzunehmen, sollten Sie das tun. Bauen Sie aber keinen inneren Zwang auf. Vorsorgeuntersuchungen schaden auf keinem Fall Ihrem Körper, lediglich der Nutzen ist nicht immer so, wie er allgemein erwartet wird.

Manche Männer fühlen sich nach einer Vorsorgeuntersuchung sogar besser. Es kann ein sehr beruhigendes Gefühl sein, wenn Sie aktuell von Ihrem Arzt erfahren, dass mit Ihrem Körper und Ihren Laborwerten alles in bester Ordnung ist. Entscheiden Sie daher von Mal zu Mal selber, ob Sie sich untersuchen lassen möchten oder nicht. Nutzen Sie Ihre Rechte als Patient, lassen Sie sie aber nicht zu einer Pflicht werden, die Sie nachhaltig belastet.

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