Stinken ist menschlich... oder?

Viele Männer wissen jetzt sofort, wovon hier die Rede ist, obwohl sie das Thema meiden, wie die Pest. Schon klar, worum es geht? Richtig, Schweissfüsse sind kein seltenes, sondern eher ein ziemlich verbreitetes Phänomen. Wie nicht anders zu erwarten, haben auch dafür die Mediziner eine unverständliche Bezeichnung kreiert: Bromhidrosis. Auf Griechisch bedeutet es "Bockgestank". Aber wir sind für die Emanzipation: Zwar sind häufiger Männer davon betroffen, aber auch Frauen haben manchmal ziemlich muffig riechende Füsse.

Die Neigung der Betroffenen zu Schweissfüssen ist meistens hormonell bzw. genetisch bedingt. Erkrankungen wie Gicht, Schilddrüsenüberfunktion oder andere hormonelle Störungen führen zu einer Intensivierung dieses Problems. Aber auch luftundurchlässige Schuhe, insbesondere in Kombination mit Strümpfen aus Chemiefasern (z.B. Nylon) oder zu grossem Synthetikanteil tragen stark zu einem fast unerträglichen Fussgeruch bei. Wer dann auch noch eine schlechte Fussreinigung betreibt und z. B. nicht sorgfältig genug die Zehenzwischenräume abtrocknet, sollte auf keinen Fall seine Schuhe im Beisein anderer Menschen ausziehen. Übrigens sind rein statistisch starke Raucher signifikant von intensivem Fussgeruch betroffen.

 

Was verursacht diesen unangenehmen Geruch der Füsse?

Die obere Hornschicht der Fusssohle ist gerade durch vermehrtes Schwitzen fast ständig befeuchtet. Besonders davon betroffen sind die feuchtwarmen Zehenzwischenbereiche. Dabei gerät die Hautflora in eine Art Ungleichgewicht. Es kann nun Juckreiz entstehen, und die Füsse riechen "käsig" nach zersetztem Schweiss. Dieser Geruch entspricht fast jenem der Buttersäure und entsteht eigentlich dadurch, dass unser Schweiss die Zersetzung der Haut- und Hornhautbakterien veranlasst. Es sind dann schliesslich die geschlossenen Schuhe, die die Verdunstung verhindern und regelrechte Schwitzkammern erzeugen, eine Bedingung, die geradezu ideal ist für die Entwicklung von Fussgeruch.

 

Was kann Man(n) dagegen tun?

• Die richtige Wahl des Schuhwerks ist eine der wichtigsten Massnahmen gegen Schweissfüsse. Im Sommer tragen wir am Besten offene Schuhe, und bei kühleren Temperaturen sollten die geschlossenen Schuhe aus einem atmungsaktiven Material wie z. B. Leder bestehen. Kunststoff lässt die Füsse kaum atmen. Wenn wir die Schuhe mal nicht tragen, sollten diese "gelüftet" und auch desinfiziert werden, was eine exorbitante Vermehrung von Bakterien behindert.

• Socken aus Naturstoffen wie Seide (ggf. auch deren Ersatzviskose) oder Baumwolle können den Schweiss relativ gut aufnehmen. Manche Menschen schwören sogar auf Socken mit Kupferfasern oder Silbersocken. Für Schuhe mit Sympatex- oder Goretexmembrane sind die sogenannten Funktionssocken zu empfehlen, die in der Lage sind, gerade in dieser Art von wetterfesten Schuhen die Feuchtigkeit relativ gut aufzunehmen. Sie bestehen aus einer optimalen Kombination von Baumwolle und synthetischen Fasern, haben aber auch ihren Preis.

• Auch dünne Einlegesohlen aus Leder können gegen Schweissfüsse helfen. Gut bewährt haben sich dabei Zedernsohlen aus hochwertigem Zedernholz wie z. B. die "Zederna Sohle". Wie auch immer man sich hier entscheidet, das regelmässige Auswechseln der Sohlen ist in diesem Zusammenhang sehr wichtig.

• Regelmässige Fussbäder (möglichst gleich am Morgen) mit speziellen Zusatzstoffen wie Salbei erfrischen unsere Füsse, aber bitte immer gut abtrocknen, insbesondere zwischen den Zehen.

• Es gibt auch spezielle Lotions oder Deos mit Aluminiumchlorid, die die Schweisskanäle nachhaltig etwas einengen. Solche Lotionen ziehen in die Haut schnell ein, währenddessen Salben die Haut eher abdichten, wodurch es sogar zu erhöhter Schweissbildung kommen kann. Alternativ dazu werden auch Fussdeos mit Alkohol angeboten, worüber die Bakterien ebenfalls nicht amüsiert sind. Um die oben erwähnte Schwitzkammer in den Schuhen auszutrocknen, kann man auch einen Fusspuder erfolgreich einsetzen.

 

Wenn alle Stricke reissen - den Arzt zu Rate ziehen

Es gibt in der Tat extreme Fälle, bei denen man sich unbedingt vertrauensvoll an seinen Hausarzt wenden sollte. Nur er kann abklären, ob nicht eine ernst zu nehmende Erkrankung hinter einem zu starken Fussgeruch steckt. Der Dermatologe z. B. kann feststellen, ob eine Hyperhidrose (das ist eine übermässige Schweissproduktion) vorliegt. Diese lässt sich u. U. erfolgreich mit Botox behandeln.

Bildquelle: Karin Schmidt / pixelio.de

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