Bei Rückenschmerzen: Schwimmen

Zu wenig Bewegung an frischer Luft während der langen Winterzeit kann eine Ursache für Rückenschmerzen sein, eine Volkskrankheit, unter der ein Viertel der Schweizer Bevölkerung leidet. Dass sportliche Aktivitäten dem entgegenwirken, ist unumstritten. Die Frage ist nur: Welche Sportarten stellen eine wirklich gute Unterstützung des Rückens dar? 

 

Die Stärkung der Rumpfmuskulatur beugt Rückenschmerzen vor


Eine zu schwache Rumpfmuskulatur gehört zu den Hauptursachen von Rückenschmerzen. Unsere Wirbelsäule braucht die Unterstützung durch eine gut ausgeprägte Rückenmuskulatur, ansonsten sind Fehlstellungen, Verspannungen und in der Folge chronische Schmerzen vorprogrammiert. Eine Voraussetzung für kräftige Muskeln ist bekanntlich Training. Dazu muss man nicht unbedingt täglich ins Fitnessstudio gehen. Eine sehr angenehme Methode des Rückentrainings ist regelmässiges Schwimmen, das gerade auch im Winter im beheizten Schwimmbad sehr viel Spass macht.

 

Die Vorteile des Schwimmens


Obwohl die Wirbelsäule beim Schwimmen kaum einer Belastung ausgesetzt ist, wird dennoch die Rumpfmuskulatur effektiv gestärkt. Das bedeutet, das auch derjenige, der akut (aber nicht zu stark) unter Rückenschmerzen leidet, durchaus ins Wasser gehen kann, um ein leichtes Training zu absolvieren. 

Da man im Wasser praktisch schwerelos ist, ist der Schwimmsport auch für stark übergewichtige Menschen geeignet oder für Menschen, die sich eine Gelenkverletzung zum Beispiel im Knie zugezogen haben. Darüber hinaus werden durch das Schwimmen auch die Atmung und das Herz-Kreislauf-System verbessert, was ein wichtiges Kriterium auch für Asthmatiker ist. Allerdings sind nicht alle Schwimmstile gleich gut geeignet bei Rückenproblemen. 

 

Kraul beziehungsweise Freistil


Die optimale Koordination der Bewegungsabläufe beim Kraulen ist schwieriger als beim Brustschwimmen. Wer hierbei Fehler macht, erreicht den unangenehmen Effekt, dass er mit seiner Kraft gegen sich selbst arbeitet. Deshalb ist Kraulen für viele so anstrengend. Gleiches gilt übrigens auch für das Delfin- beziehungsweise Schmetterling-Schwimmen. Dennoch ist gerade das Kraulen durch einen ständig lang gestreckten Rumpf ausgezeichnet, was sich sehr gut und heilsam auf den Rücken auswirkt. 

 

Rückenkraul


Sogar noch besser für den Rücken ist das Rückenkraulen. Hierbei fällt die ständige Verdrehung des Kopfes völlig weg und eine Verspannung der Nackenmuskulatur kann auch wegen der kreisenden Armbewegungen nicht eintreten. Da die Atmung nicht so zwingend getaktet ist wie beim Kraulen, haben viele den Eindruck, beim Rückenkraulen besser Luft zu bekommen. Das Gesicht bleibt hierbei immer über der Wasserlinie. Um schnell voranzukommen, muss die Hüfte möglichst weit nach oben gedrückt werden. Dafür kommt die untere Rumpfmuskulatur zum Einsatz und wird in der Folge gestärkt. Die kreisenden Arme sind zudem ein Segen für die Schultergelenke, die besonders unter stundenlanger Arbeit mit der Computermaus leiden. 

Zu beachten ist dabei aber, dass man beim Rückenkraulen nicht zu sehr ins Hohlkreuz geht. Da man den Beckenrand nicht auf sich zukommen sieht, besteht sogar eine Verletzungsgefahr für Kopf oder Halswirbel. Im Hallenbad kann man aber meistens bestimmte Marken an der Decke ausmachen, die einem beim Rückenschwimmen die nahende Beckenkante ankündigen. 

 

Brustschwimmen


Diese beliebte Schwimmtechnik fällt den meisten etwas leichter, wenn auch das Vorankommen eher moderat ist. Da man so auch beliebig langsam schwimmen kann, eignet sich das Brustschwimmen gut für Erholungspausen, in denen man wieder gut Atem schöpfen kann. Allerdings ist Brustschwimmen bei Rückenproblemen eher weniger zu empfehlen. Gerade beim entspannten Schwimmen kann durch die fast aufrechte Haltung von Oberkörper und Kopf über längere Zeit ein ordentliches Hohlkreuz gepaart mit einer Überstreckung des Nackens entstehen. Es kommt immer wieder vor, dass die Rücken- und Nackenbeschwerden nach dem Brustschwimmen noch stärker sind als vorher. 

Der professionelle Brustschwimmer streckt sich in der Gleitphase unmittelbar nach dem Beinschlag sehr lang nach vorne, wobei er das Gesicht sogar nach unten ins Wasser hält. Er erreicht mit seiner fortgeschrittenen Schwimmtechnik eine Entlastung des Rückens. 

 

Delfin beziehungsweise Schmetterling


Es ist eine anspruchsvolle Technik, die immer dann extrem anstrengend ist, wenn man dabei Fehler macht. Durch den kräftigen Beinschlag hebt sich der Schwimmer vorne aus dem Wasser, um mit beiden Armen weit nach vorne greifen zu können. In diesem Moment ist in den meisten Fällen eine Hohlkreuzbildung kaum zu vermeiden. Aus diesen Gründen ist diese Art zu schwimmen kein guter Tipp für Menschen mit Rückenschmerzen.

 

Bildquelle: skeeze / pixabay.com

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