Post-Holiday-Syndrom

Das "Post-Urlaubs-Syndrom" ist im Prinzip ein echtes Arbeitstief, das sich merkwürdigerweise gerade unmittelbar nach dem Urlaub einstellt. Man sollte nun denken, dass wir uns doch gerade nach einem erholsamen Urlaub mit neuer Kraft in die Arbeit stürzen können. Dennoch ist festzustellen, dass sich viele Menschen wenige Wochen nach dem Urlaub noch müder oder ausgelaugter fühlen, als zuvor. Eine der häufigsten Klagen betrifft hier den Mangel an Konzentrationsfähigkeit.

Der Versuch einer psychologischen Erklärung geht in diese Richtung: Die Urlaubszeit ist natürlich mit persönlicher Freiheit verbunden, was ja auch Sinn der Sache ist, man kann jederzeit machen, was das Herz begehrt, ohne Rücksicht auf den Chef oder geregelte Arbeitszeiten nehmen zu müssen. In der Folge verspüren viele Menschen natürlich Traurigkeit nach dieser schönen Selbstbestimmung und verfallen in jene "Blues"-Laune.

Genau das haben auch Redakteure von Zeitschriften oder Ratgeberblogs erkannt und produzieren sich nun mit grenzenlosen Mengen an mehr oder weniger sinnvollen Ratschlägen darüber, wie man seine Rückkehr in die Arbeitsroutine am Besten meistern kann. Ein ganz typischer Rat dieses Genres lautet, die neue Woche nicht an einem Montag, sondern besser an einem Mittwoch zu beginnen, um so seine erste Arbeitswoche signifikant zu verkürzen. Man solle in der ersten Zeit auch viel mit seinen Kollegen über das Erlebte reden (dabei lassen sich nur die Wenigsten gern vollquatschen). Alle diese gut gemeinten Ratschläge beschäftigen sich aber eher (wie beim Arzt) mit der Behandlung von Symptomen, aber nicht mit deren Ursachen. Daher soll hier ausnahmsweise mal auf vorbeugende Massnahmen und nicht auf eine Nachbehandlung eingegangen werden.

 

Wie man dem Post-Urlaubs-Spleen entkommen kann

Unumstritten ist, dass unser Erholungsurlaub dazu beitragen soll und auch kann, neue Kraft zu tanken für zukünftige neue Aufgaben am Arbeitsplatz. Der Urlaub bzw. die Urlaubszeit macht aber nur einen sehr kleinen Teil unserer Lebenszeit aus. Unser Gesundheitszustand und unsere Gefühlswelt sind ein integrales Ergebnis aller Tage, Wochen, Monate und Jahre, dazugehört u. a. auch unser Urlaub. Der Ansatz muss daher in die Richtung gehen, jede Stunde unserer Lebenszeit selbst aktiv möglichst erholsam zu gestalten. Besondere Urlaubserlebnisse sind da nur ein nettes Zubrot, aber was im Ergebnis zählt, ist immer jeder Tag des gesamten Jahres.

Schauen wir uns deshalb mal etwas genauer an, was wir im Urlaub eigentlich machen: Zu nennen sind hier sicherlich die Entspannung in schöner und angenehm warmer Umgebung, schwimmen in einem beheizten Becken, vielleicht auch eine Massage geniessen und ein gesund ausgewogenes Essen bei einem guten Glas Wein. Das alles können wir uns eigentlich öfter mal gönnen, ohne deshalb den Globus halb umrunden zu müssen. Es gibt so viele gute Angebote in Wellnesshotels ganz in unserer Nähe. Wer so ab und zu mal mit seiner Partnerin ein Wochenende verbringt, erreicht damit ein hohes Mass an Erholung und erntet so ganz nebenbei noch eine Flut von Pluspunkten bei seiner Freundin. Gut Essen gehen gehört selbstverständlich zu jedem guten Urlaub dazu. Wem das Angebot im Wellnesshotel nicht so zusagt, findet bestimmt schon in seiner Stadt oder im Nachbarort ein tolles exotisches und dennoch bezahlbares Restaurant.

Um mehr Zeit mit der Familie zu verbringen, muss man sich einfach nur aus dem bequemen Fernsehsessel hieven und ein bisschen seine Fantasie walten lassen. Und anstatt mit seinen Freunden via Internet zu "chatten", verabredet man sich besser, so wie früher, zum Spaziergang im Botanischen Garten oder um den Badesee, dabei schalten wir das Handy richtig aus und gönnen unseren Display gestressten Augen den gesunden Blick in die weite grüne Natur.

So sind das Post-Holiday-Syndrom, Burn-out & Co. eigentlich hausgemachte Probleme, einige müssen dabei auch unbedingt mitmachen, um diese "Modeerscheinung" nicht zu verpassen. Es gibt auch in diesem Zusammenhang einen guten, alten, passenden Spruch: "Wenn du am Problem nichts ändern kannst, dann ändere deine Einstellung zum Problem".

 

Optimal genutzte Zeit

Wer einem normalen Job nachgeht, hat zwei Tage pro Woche frei. Grund genug, diese freie Zeit zur eigenen Erholung, völlig unabhängig von jedem Gedanken an Urlaub zu nutzen. Das mag etwas Zeitoptimierung bereits während der Arbeitstage in der Woche erforderlich machen. Gemeint ist hier z. B. der Waschgang für die Wäsche oder der Wocheneinkauf, die man nicht unbedingt nur am Wochenende erledigen kann. Gerade innerhalb einer Familie sollte eine sinnvolle und effektive Aufgabenverteilung während der Wochentage möglich sein.

Frauen lieben überraschende Ausflüge an den Wochenenden und bewerten solche Aktionen dankbar als besondere Aufmerksamkeit, die nur ihnen gewidmet ist. Auch Paare, die schon länger zusammen sind, schweisst das noch enger zusammen. Bei einer Krisenstimmung in der Partnerschaft kann der "kleine Urlaub" zwischendurch zur Aussprache führen und wirklich sehr heilsam wirken. Zwar werden wir alle von unseren Gewohnheiten sehr beherrscht, aber dennoch besitzen wir genügend freien Willen, um ab und zu mal eingrenzende Gewohnheiten spontan aufzubrechen.

Bildquelle: gluecksblicke.de  / pixelio.de

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