Stabiler Garten-Pavillon selbst gebaut

 Sie sind nicht teuer, und sie sind auch schnell aufgestellt, sogar von einer Einzelperson, gemeint sind die Zelt-Pavillons für die gelungene Gartenparty. Sie bestehen aus einem leichten Gestänge, das per grafischer Anleitung einfach ineinander gesteckt werden kann, und einer dünnen Plane beziehungsweise einzelnen Seitenplanen mit Andeutungen schicker Landhausfenster.

 

Spätestens beim dritten Regen ist dann die Imprägnierung durch, das bedeutet, dass durch die Dachplane hindurch ein feiner Sprühregen alles nass macht, was sich im Zelt befindet, und bereits der erste Frühjahrssturm zerfetzt die Planen ohne Gnade.

 

Wer das einmal erlebt hat, wünscht sich einen wirklich robusten Pavillon in seinem Garten, der viele stürmische Jahre unbeschadet überstehen wird. Diesen Traum kann jeder selbst wahrmachen. Was brauchen wir dafür (vom Baumarkt)?

 

  • Kanthölzer (100 x 100 mm), gehobelt oder ungehobelt
  • Dachlatten
  • Überdachungsmaterial (transparente Kunststoffprofile oder Wellblechplatten)
  • Gegebenenfalls Beize, Holzschutzfarbe oder eine Lackierung
  • Verschiedene Holzschrauben, Holzleim
  • Vier Bodenanker (Pfostenstützen)

 

Auf die Grösse kommt es an

 

Der Wunsch ist immer Vater des Gedankens. Manche brauchen nur einen kleinen Pavillon (3 x 3 m) zur Unterbringung eines Esstisches mit vier Stühlen, andere lieben grosse Gartenpartys mit 400 Gästen, und ein Anderer möchte nur ein paar Werkzeuge und Fahrräder trocken unterstellen. Wir beziehen uns hier mal auf das besonders häufige erste Beispiel. 

 

Kleine Konstruktionsanleitung

 

Der "Bauplatz" sollte so eben wie möglich sein. Wo zunächst vielleicht noch Wiese ist, wird später wegen der Überdachung kaum noch etwas wachsen können. Terrassenplatten haben sich als Pavillonboden gut bewährt, aber darüber kann später noch entschieden werden. Zunächst werden die Punkte bestimmt und eingemessen, wo die Bodenanker für die vier tragenden Pfosten in die Erde eingebracht werden. Sie könnten zum Beispiel ein Quadrat von 3 x 3 Meter markieren. Sinn dieser Halterungen ist es, ein schnelles Faulen der tragenden Holzpfosten zu vermeiden, würde man diese direkt auf den feuchten Boden stellen.


Es ist vernünftig, die Holzpfosten so zurechtzuschneiden, dass eine Seite des Pavillons etwas höher ist als die Andere, zum Beispiel zwei Pfosten zu 2,20 m und zwei Pfosten zu 2,50 m. Auf diese Weise kann der Niederschlag definiert vom Dach ablaufen und gegebenenfalls mit einer kleinen Dachrinne zu einem bestimmten Ablauf oder Teich geführt werden. Beachten Sie, dass sich bei dieser Konstruktion eine leichte Dachschräge ergibt, in diesem Winkel sollten die Pfosten oben abgesägt werden. Im vorliegenden Beispiel würde die schräge Ebene knapp 6 Grad betragen, das heisst, wir schneiden die Pfosten mit einem Winkel von 84 Grad ab.

 

Dann entscheiden wir uns für die Richtung der beiden parallelen starken Querträger, die im Anschluss mit mehreren dazu senkrecht verlaufenden Dachlatten, die auf den Querträgern aufgeschraubt werden, verbunden werden. Die Anzahl der parallelen Dachlatten sollte so bemessen sein, dass ihr Abstand in etwa gut 30 cm beträgt. Auch die Querträger werden mit mindestens 200 mm langen Holzschrauben im Stirnholz der Pfosten fest verschraubt, wobei hier, wie auch bei den Dachlatten, Holzleim zum Einsatz kommen darf. Damit steht bereits das Gerüst, der Pavillon nimmt Form an.

 

Bevor oben die Dachflächen verschraubt werden


Mit dem Kauf der Wellbleche (Kunststoffprofile) für die Dachabdeckung erhält man im Baumarkt auch die passenden Schrauben, die durch dicke Gummidichtungen gekennzeichnet sind. Sie verhindern später das Eindringen von Wasser durch die Bohrungen. Im Moment hat das Gerüst noch keine gute Seitenstabilität. Eine kleine Querkraft (Tangentialkraft) genügt, um das ganze Gebilde seitlich wegscheren zu lassen. Wer in diesem Zustand oben hinaufklettert, um die Dachflächen aufzuschrauben, könnte sich schwer verletzen.

 

Es ist aus Gründen der Sicherheit sehr wichtig, für mindestens zwei Pfosten (über Eck) massive Schrägbalken vorzusehen. Diese 45 Grad Schrägen müssen nicht ganz unten an den Pfosten ansetzen, denn das würde ziemlich stören und zur Stolperfalle werden. Aber mindestens das obere Drittel der Standpfosten sollten diese Schrägbalken schon zu beiden Seiten in ihrem festen Griff haben. Mit dieser Konstruktion erreicht man eine ausreichend hohe Seitenstabilität. 

 

Wichtiger Hinweis: Die Profilierung der Dachflächen verläuft quer zu den Dachlatten und zugleich in der Weise, dass der Regen darin zur niedrigeren Seite laufen kann.

 

Zu den Kosten

 

Die hier vorgestellte Konstruktion verschlingt immerhin um 1000 SF, das ist wirklich viel Geld für einen Pavillon, und Arbeit macht das allemal. Auf der anderen Seite kann der Bau des Pavillons auch ein nettes Sommerevent unter guten Freunden sein, an das wir uns später immer wieder beim gemeinsamen Bierchen gern erinnern. Und die nachhaltige Stabilität der Konstruktion, die auch nach 25 Jahren noch fest und sicher auf ihren Säulen steht, ist ein gutes Argument dafür: "So machen wir das."

 

Bildquelle: Antranias / pixabay.com

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