Airboarding - schneller als der Wind

Zur grossen Freude aller Wintersportbegeisterten hat die Saison dieses Jahr früh begonnen. Aber es gibt Menschen, die die glücklichen Snowboarder und Skifahren nur vom Rand der Piste mit neidischen Blicken verfolgen können. Aus den unterschiedlichsten Gründen können sie sich daran nicht aktiv beteiligen, vielleicht wegen einer Verletzung oder weil sie es nie richtig gelernt haben. 

Jetzt gibt es endlich in der Schweiz einen neuen, einfachen Wintersporttrend, den jeder in weniger als 30 Minuten lernen kann. Die Rede ist vom "Airboarding". Besondere Kenntnisse oder Fähigkeiten braucht man dafür nicht, Jung und Alt kommen hierbei auf ihre Kosten. Aber Vorsicht, das "Airboard" kann bei entsprechendem Gefälle und guten Schneeverhältnissen bis zu 100 Stundenkilometer schnell werden. 

 

Wer hat's erfunden?


Wenn wir "Airboard" ins Deutsche übersetzen, kommt "Luftkissen-Schlitten" dabei heraus und das macht die Sache gleich viel anschaulicher. Der Erfinder, Joe Steiner, kommt aus Zug in der Schweiz. Zehn Jahre lang hat er an dem Sportgerät Entwicklungsarbeit geleistet und im Jahre 2001 gelangte der erste Luftschlitten auf den Markt. Bei einer Länge von 1,20 Meter wiegt das Gerät nur drei Kilogramm. Die Oberseite ist mit zwei bequemen Haltegriffen ausgestattet. Die untere Seite besteht aus einer speziell verstärkten Gummischicht, die zur stabileren Richtungsführung mit Längsrillen besetzt ist. Unaufgepumpt lässt sich das "Snow-Bodyboard", eine ebenfalls gern verwendete Bezeichnung, eng zusammenfalten und passt dann gut in jeden Rucksack. Inzwischen hat Joe Steiner weitere Modelle auf den Markt gebracht, die auch den unterschiedlichen Eigenschaften von Pisten Rechnung tragen. 

 

Das Airboard ist für jeden da


Seit der Markteinführung im Jahre 2001 wurden schon rund 180.000 Airboards produziert und verkauft. "Fun-Care AG" ist der Name der Firma von Joe Steiner, die die Airboards bereits in mehr als 20 Länder exportiert hat. Ein Hauptgrund für die Erfolgsgeschichte liegt ganz bestimmt in der einfachen und intuitiven Handhabung des Sportgeräts. Grund- und Aufbaukurse zum Erlernen und Einüben des Umgangs mit dem Gerät sind völlig überflüssig, denn schon nach zehn Minuten hat jeder das Gerät gut im Griff. Allein durch die seitliche Verlagerung des Schwerpunktes wird die Lenkung ausgelöst. Wenn man das Board unter sich quer zur Fahrtrichtung dreht, tritt eine Bremswirkung ein. Auch durch das Schleifen der Schuhe auf dem Schnee kann zusätzlich abgebremst werden. Die bäuchlings liegende Position führt zu einer hohen Stabilität des Systems "Board-Mensch" und hat den grossen Vorteil, dass Stösse durch Unebenheiten in der Fahrbahn nicht die Bandscheiben belasten. 

 

Hohe Geschwindigkeiten erreichbar


Konzentrieren muss man sich beim "Airboarding" schon, denn es kann ganz schön schnell werden. Der bisher erreichte Rekord liegt immerhin bei etwas über 140 Stundenkilometer. Der Normalfall liegt allerdings eher bei 40 Stundenkilometer, wobei aber auch diese Geschwindigkeit nicht zu unterschätzen ist. Aus diesem Grunde ist das Tragen eines Sporthelms und der Knieprotektoren unbedingt zu empfehlen. 

Vergleicht man das Airboarding hinsichtlich der Gefährdung mit dem früher üblichen Schlittenfahren, dann bescheinigt die SKUS, das ist die "Schweizerische Kommission für Unfallverhütung auf Schneesportabfahrten", dass das Airboarding in Summe deutlich weniger Gefahren birgt. Diese Einschätzung ist nur logisch, denn das Luftkissen federt jede Unebenheit in der Piste sehr gut ab, besteht es doch aus einem besonders elastischen Material. Auch ein möglicher Zusammenstoss mit einem anderen Airboarder geht immer sehr glimpflich ab, weil beide Piloten im Prinzip auf einem Airbag unterwegs sind. 

 

Wo ist Airboarden erlaubt?


Mit dieser Fragestellung soll schon angedeutet werden, dass das Airboarden in der Tat nicht überall erlaubt ist. Daher empfehlen wir dem Anfänger, er möge sich mit seinem Ansinnen erst einmal an einen Veranstalter wenden. Die grosse Vorsicht ist nötig, weil Ski- oder Snowboardfahrer zuweilen den tief unten liegenden Airboarder übersehen könnten. 

In der Schweiz gibt es organisierte Touren. Dabei ersteigen die Teilnehmer mit Schneeschuhen einen Berg, um dann mit dem Airboard den rasanten Rückweg anzutreten. Natürlich gibt es Varianten, die den Weg nach oben mit einem bequemen Lift nehmen. Auf der Internetseite von Joe Steiner findet man eine gute Übersicht zu jenen Pisten, auf denen Airboarding heute möglich ist.

 

Bildquelle: hmschl / pixabay.com

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