So wird der Setzling zu einem Baum

Wie heißt ein altes Sprichwort doch so schön? "Ein Mann muss drei Dinge im Leben tun: Einen Baum pflanzen, ein Haus bauen und einen Sohn zeugen." Heutzutage klingt dieses Zitat nun doch etwas veraltet. Statt mit einem Haus kann man sich auch gerne mit einer Wohnung zufriedengeben und ein Sohn ist immerhin ein genauso wertvolles Geschenk wie ein Mädchen.

Der erste Punkt aber, "einen Baum pflanzen" sollte keinesfalls von der To-Do-Liste gestrichen werden. Die Handlung hat nämlich nicht nur einen symbolischen Stellenwert, indem man damit für die Zukunft der späteren Generationen sorgt, sondern wirkt auch dem Klimawandel entgegen. Damit stellt sich nur mehr die Frage: Wie?

Zuerst muss man sich Gedanken darüber machen, welche Art Baum man überhaupt einpflanzen möchte. Soll später eine schöne Buche den Garten schmücken, will man den Nachkommen durch einen Kirschbaum den Weitspuck-Wettkampf ermöglichen oder ist man doch auf die Ernte gesunder Walnüsse aus?

Bei der Auswahl müssen natürlich die nötigen Voraussetzungen beachtet werden: Sind die Klima-, Wetter- und lokalen Lichtverhältnisse passend, gibt es gesetzliche Richtlinien bezüglich der Bodennutzung, hätte der Baum genug Platz oder stellen umliegende Pflanzen Störfaktoren dar, gibt die Beschaffenheit des Bodens genug Halt, in welcher Jahreszeit sollte der Baum gesetzt werden, auf wie hoch belaufen sich die Kosten, usw. Bei eventuellen Unsicherheiten kann man sich bei einer Baumschule Rat einholen.

Hat man schliesslich das Plätzchen gefunden, welches alle Voraussetzungen erfüllt, hat man sich die sonstigen Faktoren gut durchdacht und ist der Setzling gekauft, dann darf man endlich die Schaufel in die Hand nehmen und seinen Mann stehen. Zum Einsetzen hier eine Schritt-für-Schritt-Anleitung:

 

  • Vorbereitungen:
    Vor dem Umsetzen muss der Setzling vorsichtig aus dem Behälter gehoben werden, wobei so viel Erde wie möglich an den Wurzeln bleiben soll. Danach kann man diesen einfach neben den auserwählten Platz stellen.
  • Loch ausheben:
    Nun kann man eine Markierung an der richtigen Stelle setzen und anschliessend mit dem Graben beginnen. Hierbei soll beachtet werden, dass das Loch gleich hoch, aber in etwa dreimal so breit wie der Wurzelballen sein soll. Dadurch können sich die Wurzeln leichter ausbreiten. Zudem stellt eine kleine Erhöhung in der Mitte des Loches sicher, dass der Baum nicht permanent im Wasser steht, sondern die Wurzeln sich dieses bei Gelegenheit selbst holen können.
  • Positionierung:
    Ist man mit dem Loch zufrieden, wird der Setzling möglichst gerade in die Mitte gestellt. Treten hierbei Schwierigkeiten auf, so bietet das Anbinden an einem Pfahl zusätzlichen Halt.
  • Aufschütten:
    Beim Zugraben des Loches kann für schnelleres Wachstum etwas Kompost unter die ursprüngliche Erde gemischt werden, wobei dieser Schritt insbesondere bei Obst- oder Nussbäumen wichtig ist. Zudem soll beachtet werden, dass Platz für das Wachstum der Wurzeln bleibt, aber das Loch mit genügend Erde für den Halt aufgefüllt wird. Sicherheitshalber kann man die Stelle am Ende abstecken, sodass niemand mit dem Rasenmäher das Werk zerstört oder es beispielsweise durch Kinder beim Spielen zertrampelt wird. Alternativ kann man die Stelle auch mit Mulch schützen.



Ist das alles erledigt, beginnt eigentlich erst die richtige Arbeit, nämlich die Pflege.
Diese variiert natürlich von Baum zu Baum. Generell soll der Setzling, außer bei Regen, anfangs jeden Tag gegossen werden, wobei dies bei bestimmten Sorten für längere Zeit geschehen muss. Für ein optimales Wachstum kann der heranwachsende Baum auch regelmäßig (aber nicht zu oft) gedüngt werden. Bei etwaigen Fragen kann man sich hier abermals bei Experten erkundigen.

Werden alle diese Schritte gewissenhaft erfüllt, so wird man sich selbst wahrscheinlich nicht mehr, aber die zukünftigen Generationen noch lange, an einem prächtigen Baum erfreuen.

 

Bildquelle: bjmyers / pixabay.com

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