Interessantes über die Krawatte

Es ist schon manchmal kompliziert, wenn die Frau fragt: "Schatz, was soll ich heute anziehen?" Da haben wir Männer es doch so viel einfacher. Hemd, Anzug, Krawatte und gut ist. Aber stimmt das wirklich?

Allein an der Fragestellung bemerkt der aufmerksame Leser, dass etwas nicht stimmt. Auch Männer müssen sich an Regeln und Gesetze halten, um sich gesellschaftlich nicht selbst zu isolieren. Und wenn es um jenes schmale Anhängsel geht, dann scheint die Beachtung der Regeln von besonderer Brisanz zu sein.

 

Worauf muss also ein Mann bei der Wahl seiner Krawatte achten?

Die Qualität einer Krawatte lässt sich am Gehalt an Seide direkt messen. Aber auch die Verwendung anderer Naturfasern ist modisch durchaus angesagt. Dabei kann die Saison eine wichtige Rolle spielen. Beispielsweise darf die Krawatte im Winter sogar aus Wolle sein, und im Sommer kann eine Baumwollkrawatte durchaus reizvoll sein.

Übrigens hält die Krawatte deutlich länger, wenn man sie nach jedem Tragen gleich wieder abbindet, damit sich der Stoff möglichst lange ausglätten kann. Im Umkehrschluss bedeutet dies, dass die Krawatte vor jedem Tragen neu gebunden wird, das sieht wirklich viel ordentlicher aus. Zum blauen oder weissen Hemd passt immer eine eher konservative, klassische Farbe, die auch noch den Vorteil hat, mit einem grauen oder schwarzen Anzug gut zu harmonieren.

 

Gibt es in dieser Saison besondere Trends bei den Krawatten?

Das ist eine Frage, die jedes Jahr neu gestellt wird, zurecht, denn die Farben bzw. die Farbkombinationen sowie auch das Design oder die Breite der Krawatte unterliegen in ganz besonderem Masse den schnelllebigen Modeschwankungen. Als aktueller Trend, der aber schon seit geraumer Zeit den Markt beherrscht, lässt sich die eher schmale Krawatte ausmachen. Das ist ja auch sehr verständlich bei schlanken Männern, die auf taillierte Hemden oder Anzugsformen setzen. Als Designs werden klassische Streifen oder dezente Muster favorisiert, und der dominierende Ton soll sich gut an die Farbe des Hemdes anschmiegen. Alle möglichen Rotvariationen, Schwarz und Grau sowie Blau sind und bleiben sehr beliebte Farben.

 

Muss man bei der Farbauswahl streng auf den Anlass achten?

Bei einer Beerdigung in Schwarz zu erscheinen, ist nach wie vor opportun. Viel mehr Farbveranlassungen sind aber bei Krawatten beim besten Willen nicht auszumachen. Wir dürfen hier also ziemlich frei unseren geschmacklichen Vorlieben folgen, oder eben jenen Lieblingsfarben, die unser Chef mal beiläufig erwähnte. Eine Farbkombination, die gerade in Mode ist, wäre z. B. Braun & Blau, aber wie gesagt, das ist alles Geschmackssache. Jüngere Menschen setzen auch gern mal Farbakzente mit den etwas grelleren Farben Rosa und Pink.

 

In welchen Situationen ist unbedingt eine Krawattenpflicht zu beachten?

Manchmal möchte man vielleicht auch gern auf eine Alternative wie z. B. die gute alte Fliege, einen schicken Cashmere-Schal oder ein elegantes Einstecktuch ausweichen. Es ist heute schon so, dass beim feierlichen Anlass einer Beerdigung, aber auch bei der Hochzeit eher eine Krawatte erwartet wird. Das gilt übrigens auch beim Business-Anzug. Anders ist das beim Opernball, also bei bestimmten Abendveranstaltungen, hier schickt sich durchaus ein Smoking mit Fliege, eine Garderobe, die man auch mieten kann (so selten, wie das der Normalbürger braucht). Schal und Tuch sind etwas für die legeren Anlässe wie z. B. das Klassentreffen oder eine Vernissage.

 

Beim Knoten scheiden sich die Geister

Eine Krawatte ist normalerweise 145 cm lang. Am unteren Ende ist sie ungefähr zwei- bis dreimal breiter als oben. Es gibt Männer, die kaufen Krawatten mit einer einheitlichen Breite. Das geht schon, weil der Krawattenknoten in der Tat wichtiger ist als die Farbe oder die Form der Krawatte. So hat die menschliche Geschichte inzwischen über 180 Variationen des Krawattenknotens hervorgebracht. Die Berühmtesten sind der halbe oder auch der volle Windsorknoten und der "Four-in-Hand" Knoten.

Es ist wieder die Mode, die es uns diktiert, wie lang wir die Krawatte binden sollen. Fast bis zur Jahrtausendwende baumelte die Krawattenspitze bis an die Gürtelschnalle heran. Aktuell wird die Krawatte wieder so kurz gebunden, dass noch eine Handbreit zwischen Hosenbund und Krawattenspitze passt.

Die Grösse und Breite des Knotens werden im Wesentlichen durch den Hemdkragen bestimmt. Logischerweise verlangen schmale Hemden mit kleinen Kragen eben auch kleine Knoten, wie sieht das sonst aus? Der Haifischkragen dagegen ruft geradezu nach einem breiteren Knoten. Der Kentkragen ist völlig emotionslos und lässt uns den Knoten binden, wie es unsere Finger am besten können.

Bildquelle: Unsplash / pixabay.com

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