Sport mit Merino-Unterwäsche

Der Winter naht, aber das ist kein Grund, mit dem Sport draussen aufzuhören. Man(n) braucht nur die richtige Bekleidung. Wolle ist tatsächlich im Outdoor-Sport funktionell ein sehr untaugliches Material für die Sportbekleidung, denn Wolle ist weder leicht, noch sonderlich robust und vor allem gar nicht Wasser abweisend. Kunstfasern beispielsweise aus Polyester oder Polyamid sind für diese Zwecke wesentlich besser geeignet. 

 

So war die Erkenntnis bislang, doch so langsam wankt das Paradigma, denn seit einigen Jahren kommt wieder vermehrt eine Naturfaser zum sportlichen Einsatz. Die Rede ist von der Wolle der Merinoschafe. Gerade Merino-Unterwäsche setzt sich im Outdoor-Sport immer mehr durch. Woran liegt das?

 

Die Wolle der Merinoschafe ist ungewöhnlich fein und dünn. In der Konsequenz kann man bei dieser Wolle absolut nicht mehr von "kratzig" sprechen. Darüber hinaus ist sie sehr wahrscheinlich wegen ihrer grossen Oberfläche auch nach mehreren Tagen des Tragens noch erstaunlich geruchsneutral. Selbst dann, wenn sie schon ziemlich durchgeschwitzt ist, behält sie noch ihre Eigenschaft als guter Wärme-Isolator. 

 

Die Herkunft der Merinowolle


Das Merinoschaf stammt ursprünglich aus Nordafrika. Im Hoch-Mittelalter (11. bis 13. Jahrhundert) kam es nach Spanien. Wegen seiner hochwertigen Wolle gelangte dieses Schaf dort schnell zu wirtschaftlicher Bedeutung. Heute wird die Merinowolle vornehmlich in Australien und Neuseeland produziert. Starke Tiere liefern bis zu 10 kg Wolle pro Jahr. Mit ca. 100 Millionen Schafen besetzt die australische Merinowolle ca. ein Drittel der weltweiten Produktion dieser Wollart.

 

Verschiedene Stoffstärken aus Merinowolle


Die Stoffstärken werden in Gewicht pro Meter angegeben. Je grösser diese Zahl, desto dicker der Stoff, was seine wärmeisolierenden Eigenschaften verbessert. Die sehr dünnen Varianten beginnen bei 130 Gramm pro Meter (g/m) und steigern sich dann zum Beispiel bis 240 g/m, was wirklich warm, eben wie ein Wollpullover ist. 

 

Die richtige Pflege der Merinowolle


Tägliches Wäschewaschen ist weder gut für ein Bekleidungsstück noch für die Umwelt. Insbesondere Bekleidung aus Merinowolle braucht lediglich zum Lüften aufgehängt werden, um Geruch aus dem Material zu entfernen. Natürlich müssen auch Kleidungsstücke aus Merinowolle ab und zu richtig gewaschen werden, aber eben höchstens bei 40 °C, und Schleudern im Schongang ist bereits mehr als genug. Bleichen, Weichspülen oder Bügeln, das ist alles völlig überflüssig, ja sogar schädlich, bei der richtigen Pflege der Merino-Unterwäsche.

 

Vor- und Nachteile der Merino-Unterwäsche

 

  • Atmungsaktivität trotz guter Wärmeisolation
    Wegen der vielen Lufteinschlüsse innerhalb der gekräuselten Fasern wirkt diese Art der Wolle sogar im nassen Zustand wärme- bzw. kälteisolierend. Im Ergebnis wärmt die Merinowolle, wenn es kalt ist, andererseits wirkt sie auch kühlend, wenn es draussen heiss ist.
  • Hautfreundlichkeit
    Im Vergleich zur herkömmlichen Schurwolle sind die Merinofasern deutlich dünner, was unsere Haut als gefühlt weich quittiert. Das prädestiniert die Merinowolle gerade als das richtige Material für Unterwäsche.
  • Kaum Geruchsbelästigung
    Merinowolle wirkt antibakteriell, weil sich Viren und Bakterien kaum auf den Schuppen der Wollfasern halten können. Aus diesem Grunde entwickelt Merino-Unterwäsche auch nach längerem Tragen nur wenig Geruch.

 

Es gibt auch Nachteile


Manche kennen noch das alte wahre Sprichwort: "Es ist nicht alles Gold, was glänzt." Die Kehrseite der Medaille bei der Merinowolle ist:

 

  • Sie ist etwas schwerer als künstliche Stoffe.
  • Merinowolle trocknet langsam.
  • Wie andere Wollarten ist das Material empfindlich.

 

FAZIT

Wegen der langen Geruchsneutralität braucht man bei längeren Touren weniger Wechselkleidung, was Gewicht und Platz im Gepäck einspart. Das Gefühl beim Tragen dieser Unterwäsche ist sehr neutral, das heisst, man spürt die feinen Fasern dieser Wäsche kaum. Da Merino-Unterwäsche in so unterschiedlichen Stärken angeboten wird, steht sie uns im Sommer wie auch im Winter mit optimalen Eigenschaften zur Verfügung. 

 

Bildquelle: Keifit / pixabay.com

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