Der Ohrring, ein anerkanntes Schmuckstück
Lange Zeit galt Schmuck wie Ringe, Armbänder und Ohrringe als edles und glitzerndes Accessoire für die Damenwelt. Dies hat sich in letzter Zeit etwas geändert, denn nun gilt auch in der Männerwelt viel Schmückendes als durchaus akzeptiert. Ob Sie sich für eine sportlich-männliche Uhr oder ein trendiges Lederarmband entscheiden, bleibt Ihnen überlassen. Was nach wie vor etwas heikel in der Akzeptanz gilt, ist der Ohrring für den Mann, der oft mit einem entsprechenden Image verbunden ist.
Ohrschmuck hat auch für Männer lange Tradition
Wenn Sie jetzt der Meinung sind, dass es eine Innovation von Justin Bieber, der gerne mit Brillis im Ohr sein Aussehen aufpeppt, ist, Ohrringe zu tragen, so täuschen Sie sich. Denn eigentlich kommen bereits in der Bibel Männer vor, die einen Ohrring tragen. Im alten Ägypten und in Indien wurde bereits vor 2500 Jahren vom starken Geschlecht der Ohrschmuck getragen, sogar von Königen und Herrschern. Die aus Japan stammenden Ainu trugen als Stärkung des Images und zum besseren Aussehen ebenfalls Ohrschmuck, noch bevor es deren Frauen taten. In Europa brach die Königin von Aragon im 15. Jahrhundert eine Lanze für ein Umdenken, in dem sie Oswald von Wolkenstein für seine Darbietung am Hof einen Ohrring schenkte und damit eine neue Mode prägte.
Doch der Ohrschmuck hatte nicht nur Wirkung auf das Aussehen oder das Image. Bei Seefahrern diente der goldene Stecker im Ohr zur Begleichung der Begräbniskosten, falls ihnen auf hoher See etwas zustiess. Ab dem 18. Jahrhundert galt der Ohrschmuck weniger als Ausdruck von Mode und Aussehen, sondern eher zur Unterstreichung eines Images. Denn gerade in dieser Zeit wurde er zum Symbol von Protesthaltung und teils revolutionärer Gesinnung. Und ein bisschen von dieser Geisteshaltung ist bis heute geblieben, denn immerhin fällt es immer noch auf, wenn Männer diesen Schmuck tragen.
Image der richtigen Seite
Bevor Sie sich entscheiden, auf welcher Seite Sie den Ohrschmuck tragen möchten, sollten Sie über deren Bedeutung Bescheid wissen. Immerhin war es vor allem in der homosexuellen Szene lange Mode, sein Aussehen mit einem Ohrring entsprechend in Szene zu setzen. Deshalb gilt auch heute noch ein Mann, der auf der rechten Seite den Ohrschmuck trägt, als dem eigenen Geschlecht zugetan. Auch wenn es dafür keine offizielle Bestätigung gibt, ist es allgemein vorherrschende Meinung. Um hier nicht ein falsches Image zu erzeugen oder Missverständnisse zu wecken, sollten Sie sich also eher für die linke Seite entscheiden. Ohrringe auf beiden Seiten gelten in der Allgemeinheit als weniger akzeptiert und sehen nur selten an einem Mann auch wirklich gut aus.
Unterschiedliche Formen prägen individuellen Stil
Wenn Sie sich für einen Ohrring entscheiden, finden Sie bei Piercinginstituten aber auch im Fachschmuckhandel eine breite Auswahl an Modellen. Einerseits haben sich hier kleine Brillis durchgesetzt, die mit Sicherheit Ihr Aussehen in Szene setzen. Wenn Sie es etwas dezenter bevorzugen, greifen Sie am besten zu einem kleinen Ring aus Silber. In Sachen Ohrschmuck sei aber auch noch der Ohrtunnel erwähnt. Dieser besteht aus einem grösseren Loch, das ins Ohrläppchen gestochen wird. Anschliessend wird es mit einem sogenannten Plug versehen.
