Antioxidantien - Gesund oder Krebserregend? 

Verwirrung in den Medien

 

Antioxidantien waren lange für ihre gesundheitsfördernde Wirkung bekannt. In den letzten Jahren tauchten allerdings immer wieder Artikel in bekannten Magazinen wie zum Beispiel in "Die Welt" sowie in Fachmagazinen wie "Science Translational Medicine" auf, die besagten, der Konsum von Antioxidantien würde das Krebsrisiko erhöhen. Daher sei der Konsum von Obst und Gemüse sowie anderen Antioxidantien-reichen Lebensmitteln wie Olivenöl und grünem Tee besonders von Krebskranken zu vermeiden. Dies sorgte verständlicherweise zu Verwirrung und Verunsicherung vieler Leser. Sind Obst und Gemüse von krebskranken und gesundheitsbewussten Menschen also zu vermeiden? Soll stattdessen auf Fleisch, Käse und Fertiggerichte ausgewichen werden?

 

Wie ist die Studienlage wirklich?

 

Wer sich jedoch mit den eigentlichen Studien beschäftigt, findet schnell heraus, dass es sich bei der Verwirrung um ein Missverständnis handelt. Denn in den Studien, in denen Antioxidantien zu einem erhöhten Krebsrisiko führten, wurden nicht Antioxidantien aus frischem Obst und Gemüse angewandt, sondern künstliche, hochkonzentrierte Antioxidantien aus dem Labor. Daher sind die Ergebnisse der Studien, die zeigten, dass gewisse Antioxidantien Krebszellen beschützen und zum Wachstum anregen, nicht gleich auf alle Antioxidantien zu beziehen. Generell kommt es auf die Art der Antioxidantien und die verzehrte Menge an. Schliesslich zeigten viele Studien in der Vergangenheit bereits die gesundheitsfördernde und vor Krebs schützende Wirkung von Antioxidantien, wie sie in frischem Obst und Gemüse vertreten sind. Denn diese Art der Antioxidantien schützt Zellen vor oxidativem Stress, welcher ansonsten Schäden an den Zellen bewirkt und das Altern verschnellern kann sowie viele Krankheiten, unter anderem auch Krebs, hervorruft. 

 

Welche Arten von Antioxidantien sind gut, welche schlecht?

 

Unter guten Antioxidantien, welche gesundheitsfördernd sind und Zellen vor Krebs schützen können, versteht man die in Lebensmitteln natürlich vorkommenden Antioxidantien. Dazu gehören beispielsweise Vitamin A, C und E, wenn sie aus natürlichen Lebensmitteln stammen, Spurenelemente wie Selen und Zink, sekundäre Pflanzenstoffe, und Flavonoide, Punicalagin (welches in Granatäpfeln vorkommt), Allicin (welches in Knoblauch vorkommt), Phenolsäuren, Epigallocatechingallat (welchen in grünem Tee vorkommt) und mehr. Generell gilt: Antioxidantien aus natürlichen Lebensmitteln sind gut für den Körper und beschützen Zellen vor oxidativem Stress. Von diesen Quellen sollten also möglichst viele Antioxidantien durch die Ernährung aufgenommen werden. Die gegenteilige Wirkung, welche den Antioxidantien in letzter Zeit einen schlechten Ruf verpasst hat, haben künstliche Antioxidantien. Diese kommen beispielsweise in chemischen Konservierungsmitteln wie BHA und BHT vor, welche in Arzneimitteln und Kosmetika verwendet werden. Dort werden sie als Konservierungmittel eingesetzt und können Leberschäden bewirken. 
Auch in Lebensmitteln kommen künstliche Antioxidantien vor. Schwefeldioxid, Diphosphate und Sulfite sind einige dieser schädlichen Stoffe, welche Kopfschmerzen, Allergien, Asthmaanfälle und Verdauungsstörungen verursachen können. Einige dieser Stoffe werden auch mit Hyperaktivität bei Kindern in Verbindung gebracht. Betroffene Lebensmittel sind zum Beispiel geschwefelte Trockenfrüchte, getrocknete Tomaten, Chips, Desserts, Speiseeis, Backmischungen und Schmelzkäse. Diese und ähnliche stark verarbeitete Lebensmittel sollten daher nur in limitierten Massen genossen werden.
Auch in Sonnenschutzmitteln können künstliche Antioxidantien enthalten sein, zum Beispiel in der Form von synthetischem Vitamin E oder Beta-Carotin. Dies kann Hautkrebs-erregend sein und es sollte daher auf Sonnenschutzmittel ohne diese Stoffe ausgewichen werden.

 

Wie sollte ich mich in Bezug auf Antioxidantien verhalten?

 

Wer gesundheitsbewusst leben möchte, sollte auf keinen Fall auf natürliche Quellen von Antioxidantien verzichten. Obst, Gemüse, Olivenöl, Knoblauch und grüner Tee können und sollen Bestandteile einer bewussten und Krebs-vorbeugenden Ernährung sein. Statt diese gesunden Lebensmittel zu verteufeln, sollten Konsumenten stattdessen stark verarbeitete Lebensmittel wie Fertiggerichte und Desserts vermeiden. Ausserdem ist es wichtig, auch bei Kosmetika und Arzneimitteln sowie beim Sonnenschutz die Augen nach künstlichen Antioxidantien aufzuhalten und diese zu vermeiden.

 

Bildquelle: Free-Photos / pixabay.com

Submit to DeliciousSubmit to DiggSubmit to FacebookSubmit to Google PlusSubmit to StumbleuponSubmit to TechnoratiSubmit to TwitterSubmit to LinkedIn

Weitere interessante Themen

 
Logo maennerseite ch