Wohltuende Hydrotherapie

Die kalte Jahreszeit mit ihrem so ungemütlichen, windigen und regnerischen Wetter ist quasi traditionell auch eine Erkältungszeit. Wir verbringen jetzt viel mehr Zeit in beheizten Räumen oder auch in öffentlichen Verkehrsmitteln, die sogar meistens wahre Brutstätten für alle Arten von Viren und Bakterien sind. Und gerade diese kleinsten, unsichtbaren "Geschöpfe" sind in der Lage, jeden auch noch so starken Mann umzuhauen. Weder Krafttraining noch exotische Kampfsportarten können diesen Fieslingen Paroli bieten. Aber es gibt doch ein sehr einfaches und dennoch wirksames Mittel, das eigene Immunsystem zu unterstützen, um im Ergebnis wesentlich widerstandsfähiger gegen all die Spielarten von Erkältungskrankheiten gewappnet zu sein.

 

Mit der Hydrotherapie Abwehrkräfte stärken

Bei der Hydrotherapie (griechisch idro = Wasser) geht es um eine methodische Wasseranwendung zur Behandlung bzw. Linderung akuter oder chronischer Beschwerden, ausserdem um eine allgemeine "Abhärtung" mit dem Ziel der Stabilisierung von Körperfunktionen, was auch als vorbeugende Massnahme zu verstehen ist. Bei einer Rehabilitation wird die Hydrotherapie zur Regeneration ebenfalls angewendet. Dabei wird besonders der Temperaturreiz durch das Wasser genutzt, der erhöhte Druck bzw. auch der Auftriebseffekt spielen eher eine untergeordnete Rolle.

Zur regelmässigen Anwendung dieser etwas trocken beschriebenen Methode braucht man nur wenig Zeit, und sie ist auch jedem jederzeit zugänglich. Man(n) braucht nur ein bisschen Überwindung, den inneren "Warmduscher" zu überlisten. Aber keine Angst, hierbei muss niemand sofort mit einer eiskalten Morgendusche seinen Tag verhunzen. Erst viel später nach einer langen Eingewöhnungsphase wird das Kontrastduschen zur morgendlichen Anregung des Kreislaufs empfohlen.

 

Wir starten mit dem guten alten Waschlappen

Ein Waschlappen wird dazu in kaltes oder etwas lauwarmes Wasser getaucht und dann ausgedrückt. Mit diesem feuchten Lappen beginnen wir, unser Gesicht zu waschen. Danach folgen der Hals, die Hände, die Brust, der Rücken (soweit möglich) und schliesslich die Beine und die Füsse. Selbstverständlich macht das nur Sinn, wenn wir den Lappen für jede Körperpartie erneut anfeuchten. Diese Prozedur wird auf keinen Fall zu schnell durchgeführt. Danach trocknen wir uns ab, leichtes Reiben ist dabei sogar empfehlenswert und ziehen dann sogleich unsere warme Bekleidung an. Das ist sehr erfrischend und wirkt "tonisierend" auf unsere gesamte Hautfläche ein.

Nach einigen Wochen können wir uns dann mit einem Wechsel zwischen kalten und warmen Waschlappen steigern, ohne dies als unangenehm zu empfinden. Anstatt des warmen Wassers kann man auch einen Sud aus verschiedenen Kräutern aus der Apotheke verwenden, z. B. aus Rainfarn, Wurmkraut, Thymian oder Schafgarbe. Gerade diese Kräuter entfalten eine besondere wohltuende Wirkung für die Haut. Die Vorbereitung dessen ist einfach. Die getrockneten Kräuter werden lediglich mit kochendem Wasser aufgegossen, und danach lässt man den Sud mindestens 15-20 Minuten ziehen. Wenn er dann auf eine gut erträgliche Temperatur abgekühlt ist, wird er noch durch ein dichtes Sieb abgegossen und fertig.

Die Prozedur mit den Waschlappen führt man bei angenehmer Raumtemperatur aus und achtet darauf, dass man nicht im Zug wegen geöffneter Fenster oder Türen steht. Ob das nun morgens, oder lieber erst nach der Arbeit oder besser kurz vor dem Schlafengehen gemacht wird, kann jeder für sich selbst je nach Tagesablauf entscheiden. Wichtig ist nur, dass es zur festen Angewohnheit, also zum täglichen Ritual wird. Diese paar Minuten darf sich jeder Mensch gönnen, jeden Tag.

 

Wechselduschen ist nur etwas für Fortgeschrittene

Kontrast- oder Wechselduschen wird mit warmem und kaltem Wasser gemacht, mehrfach abwechselnd, dabei darf die warme Dusche auch etwas länger andauern als die Kalte. Ein Beispiel: Sie duschen und waschen sich zunächst ganz normal warm, erst zum Schluss wechseln Sie für 3 bis 5 Sekunden zu kaltem Wasser, dann wieder 10 Sekunden warm und nochmals 3 - 5 Sekunden kalt. Wir starten also immer mit der warmen Dusche und enden mit der Kalten. Zu Anfang werden sogar nur die Fusswaden und Ellenbogen kalt abgeschreckt, erst später kommen dann auch Bauch- und Rücken dazu.

 

Was sich dahinter verbirgt

Beim Wechselduschen werden unsere Gefässe trainiert, nämlich sich relativ schnell zu erweitern, um sich dann sogleich wieder zusammenzuziehen mit dem Ergebnis, dass man durch diese Art der Abhärtung gerade im Winter nicht mehr so rasch friert. Dabei wird die Hautdurchblutung deutlich gesteigert, und sie wird dadurch auch straffer. Niedriger Blutdruck wird unmittelbar normalisiert, und das Immunsystem erfährt ähnlich wie beim Saunen eine ordentliche Stärkung. Aus diesen Gründen ist Wechselduschen eine sehr gute Vorbeugung gegen Erkältungskrankheiten. Darüber hinaus fördert Wechselduschen bei aktiven Sportlern den Erholungs- und Regenerationsprozess.

Bildquelle: günther gumhold / pixelio.de

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