Eisfischen in der Schweiz
Gleich nach dem Jahreswechsel startet die Saison des Eisfischens. In der Schweiz wird diese "charmante Art zu jagen" immer populärer. Die sogenannten "Zielfische" sind vor allem:
- Saiblinge
- Bachforellen
- Regenbogenforellen
- Namaycush (Kanadische Seeforelle)
Um die Natur nicht zu belasten, gibt es heute Regelungen hinsichtlich der maximalen Mengen. Dennoch ist das Eisfischen in der Schweiz für jeden Angler ein Erlebnis der besonderen Art.
Die richtige Ausrüstung
Es ist vor allem die Länge und Reichweite der Rute, die das Eisfischen vom herkömmlichen Angeln unterscheidet. Es ist wahrscheinlich für jeden plausibel, dass die Rute beim Eisfischen mit 60 bis 90 Zentimetern ganz besonders kurz sein darf. Da der Angler recht dicht am Eisloch stehen kann, kontrolliert er seinen Fang besser bei dessen Drill. Erfahrene Eisangler verzichten bewusst auf Rolle und Gerte und bevorzugen allein die Verwendung der Handleine.
Natürlich wird ein geeigneter Eisbohrer benötigt, mit dessen Hilfe die "Wuhne" in die Eisdecke gebohrt wird. Es gibt hand- oder motorbetriebene Eisbohrer. Bei genügend dünnem Eis kann auch mit viel Gefühl der Eispickel verwendet werden. Wer hierbei zu grobschlächtig ans Werk geht, riskiert aber unter Umständen folgenschwere Rissbildungen im Eis. (Eine Eisdecke ist ungefähr so "amorph" wie eine Glasscheibe und zeigt zuweilen ähnliches Verhalten.)
Wer die Tücken des Eises kennt, betritt selbiges nur mit Spikes oder Eishaken und einem Seil. Bricht man ein, kann der Haken noch in den Eisrand eingeschlagen werden, damit man sich dann am Seil aus dem Wasser ziehen kann. Darüber hinaus ist auch ein Sieb oder eine Kelle sehr praktisch, damit aus der Wuhne auch Eisstücke leicht entfernt werden können. Es sollte jedem klar sein, dass man zum Eisfischen viel Geduld mitbringen muss. Die lange Zeit auf dem zugefrorenen Wasser verlangt selbstverständlich nach warmer Kleidung und insbesondere nach warmen Schuhen.
Wie schädlich ist Eisangeln für den Fischbestand?
Da das Eisfischen heute weitestgehend klar geregelt ist, besteht keine Gefahr der "Überfischung". In den (kontrollierten) Seen, wo Fische jedes Jahr neu ausgesetzt werden, ist das Eisfischen erlaubt, in anderen Seen dagegen nicht. Legal ist das Eisfischen auf diesen neun Schweizer Seen:
- Arnensee
- Eisee
- Engstlensee
- Hinterstockensee
- Melchsee
- Oeschinensee
- Seeblisee
- Stausee Garichti
- Tannensee
Voraussetzung dafür ist eine offizielle Anmeldung und natürlich der Umstand, dass die Eisdecke ausreichend dick ist. Die Schweizer Eisfischer favorisieren eindeutig den Melchsee, den Arnensee und den Öschinensee. Sie bieten neben dem Angelvergnügen einen besonders grandiosen Rundblick in die umliegenden Landschaften.
Eisfischen am Melchsee
Auf ungefähr 2.000 Meter Höhe gelegen scheint hier besonders intensiv und häufig die Sonne. Aber die Zahl der zugelassenen Angler ist hier streng begrenzt, daher ist eine rechtzeitige Buchung wichtig. Jeder Eisangler darf nur maximal fünf Saiblinge oder Forellen erbeuten. Schneeschuhe sind hier obligatorisch. Diese und auch alle anderen Ausrüstungsgegenstände können aber vor Ort gemietet werden. Sogenannte "Guides" unterstützen die Angler dabei, dass alles korrekt abläuft.
Kontakt: Tourismusverein - Sarnerstrasse 1 - 6064 Kerns.
Eisfischen am Öschinensee
Dieser malerisch gelegene See im Kanton Bern wird jedes Jahr mit neuen Saiblingen, Regenbogenforellen oder Kanadischen Seeforellen angefüllt. Guides stehen hier nicht so im Vordergrund, dafür informieren übersichtliche Tafeln über den Zustand und die Sicherheit des Eises. Die Hochsaison ist hier von Januar bis ungefähr Mitte März. Ausrüstungsgegenstände erhält man im nahe gelegenen Kantersteg.
Eisfischen am Arnensee
Auch dieser traumhaft gelegene See befindet sich im Kanton Bern. Im Winter ist er übrigens nur noch zu Fuss erreichbar. Das Auto (beziehungsweise der Bus) muss dann in Feutersoey geparkt werden und dann beginnt ein circa zweistündiger Fussmarsch, der aber, etwas körperliche Fitness vorausgesetzt, unbedingt als wertvoller Zugewinn eines wunderschönen Urlaubstages zu bewerten ist.
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