Blaubeeren im eigenen Garten anbauen

Wer unter Problemen mit dem Magen leidet, hört häufiger die Empfehlung, Blaubeeren zu essen. Doch wer kann bei Unwohlsein schon durch den Wald streifen und sie sammeln? Nicht einmal bis zum nächsten Supermarkt möchte man gehen. Das muss man auch nicht, denn die aromatischen Früchte lassen sich ganz einfach im eigenen Garten anbauen. Geerntet werden kann je nach Sorte etwa vier Wochen lang. 

 

Ertragreiche Sorten wählen 

 

Das Pflücken von Blaubeeren kann ein Geduldsspiel sein, wenn man sie von den Wildsorten erntet. Neuere Züchtungen liefern höhere Erträge und das mühsame Bücken muss auch nicht mehr sein. Die Sorte Nelson beispielsweise wächst bis zu zwei Meter in die Höhe. Sie reift von Ende Juli bis Ende August. Süsse Beeren verspricht die Sorte Spartan, die sich auch im Kübel wohlfühlt. Sie lässt sich bereits ab Mitte Juni beernten. Wer es lieber säuerlich mag, entscheidet sich für Bluecrop. Die Sorte stellt an die Temperaturen keine besonderen Ansprüche. Die Beeren stehen traubenförmig an den Trieben, so dass das Pflücken ein Kinderspiel ist. 

 

Den richtigen Standort für Blaubeeren wählen 

 

Blaubeeren gedeihen in der freien Natur auf Moorwiesen oder im lichten Halbschatten unter Bäumen. Auch im Garten sollten sie einen sonnigen bis halbschattigen Stand erhalten. Viel wichtiger ist es, die Bodenansprüche der Blaubeeren zu beachten. Sie fühlen sich in humusreicher, sandiger bis mooriger Erde besonders wohl. Wenn die Gartenerde eher lehmig ist, lohnt es, ein Gemisch aus Rindenkompost wie Kiefern- oder Fichtenholz einzuarbeiten. In diesen Boden nisten sich schon bald Mykorrhiza-Pilze ein, die mit den Blaubeersträuchern eine Symbiose eingehen. Die obere Schicht sollte eine Mulchdecke aus Hackschnitzeln von Tannenholz sein. Sie verhindert, dass der Boden vorschnell austrocknet. 

 

Blaubeeren nicht zu tief setzen 

 

Werden Blaubeeren zu tief gepflanzt, fruchten sie nicht. Die Pflanzlöcher sollten lediglich 30 bis 40 Zentimeter tief ausgehoben werden. Dafür dürfen sie bis zu einem Meter im Durchmesser betragen, denn das Wurzelwerk der Blaubeeren ist eher flach und breit. Sollen die Pflanzen in Reihen stehen, wird zuvor eine Schnur gespannt. Ansonsten können sie in Gruppen unter Hecken oder Sträuchern stehen, beispielsweise unter Rhododendren. Da Letztere ähnliche Bodenansprüche besitzen, bieten sie sich für die Blaubeeren als Partnerpflanzen an. Mindestens zwei Exemplare verschiedener Sorten sollten für einen reichen Ernteertrag gesetzt werden, wenngleich sich die Blaubeeren selbst befruchten. Zwischen den Pflanzen beträgt der Pflanzabstand 70 Zentimeter. Vor dem Einsetzen der Pflanzen kann Rhododendronerde in die Pflanzgruben gegeben werden. Beim Einsetzen der Pflanzen ist darauf zu achten, dass der Topfballen etwa fünf Zentimeter aus der Erde herausschaut. Anschliessend werden die Pflanzen mit Regenwasser eingeschlämmt. Dann müssen die Pflanzlöcher aufgefüllt und der Boden abgedeckt werden. 

 

Pflege der Blaubeeren 

 

Aufkeimende Unkräuter werden regelmässig entfernt, damit sie den Blaubeeren keine Nährstoffe rauben. Da die Pflanzen einen feuchten Standort bevorzugen, muss der Boden feucht gehalten werden. Auch zum Giessen wird kalkfreies Wasser verwendet, das am besten aus der Regentonne stammt. Im ersten Jahr benötigen die Blaubeeren keine Düngung, ab dem zweiten Jahr erhalten sie Rhododendron-Dünger, der nur ganz leicht in den Boden eingearbeitet wird. Sonst könnten die Wurzeln Schaden nehmen. Da die Blaubeeren an den zweijährigen Trieben reifen, sollten die mehr als drei Jahre alten Triebe zurück geschnitten werden. Dazu kappt man sie oberhalb eines jungen Seitentriebes. Abgestorbene, kranke und erfrorene Triebe schneidet man dicht über dem Boden ab. Im Winter ist in rauen Lagen bei den jungen Blaubeerpflanzen ein Schutz aus Tannenreisig sinnvoll. In Kübeln gehaltene Blaubeeren benötigen ebenfalls einen Winterschutz. Die Töpfe werden mit Noppenfolie und einem Sackleinen umwickelt und auf eine isolierende Unterlage gestellt. An frostfreien Tagen sollten sie gegossen werden, allerdings etwas sparsamer als während der Wachstumsperiode. Wenn keine Spätfröste mehr zu erwarten sind, kann der Winterschutz entfernt werden.

 

Bildquelle: Heidelbergerin / pixabay.com

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