Nur bekannte Pilze sammeln

Waldspaziergänge im Herbst sind etwas Wunderbares. Sie entspannen uns, machen uns glücklich und stärken unser Immunsystem. Wenn wir von ihnen gelegentlich einen Korb voll leckerer Pilze mit nach Hause bringen, hat sich der Aufenthalt an der frischen Luft gleich mehrfach gelohnt. Die kleinen Waldbewohner eignen sich unter anderem als Beilage zu deftigen Gerichten, für Suppen oder wir lassen sie trocknen, um sie später in der Küche zu verwenden. Wenn wir allein oder mit der Familie Pilze sammeln, gehen wir allerdings ein Risiko ein. Von vielen essbaren Arten gibt es Doppelgänger, die giftig sind. Pilzvergiftungen können tödlich enden. Deshalb ist es wichtig, dass wir nur diejenigen Pilze sammeln, die wir kennen oder dass wir uns bei der Bestimmung helfen lassen. Sollte uns doch einmal ein Fehler unterlaufen, ist schnelles Handeln wichtig. 

 

Ausgewogenes Verhältnis essbarer und giftiger Pilze im Wald 

 

In unseren Breiten kommen ungefähr 200 Pilzarten vor, die sich als essbar erweisen. Ihnen stehen fast ebenso viele gegenüber, die giftig sind. Wir sollten also gut überlegen, wen wir uns ins Körbchen holen. Ein Giftpilz kann unsere gesamte Mahlzeit verderben. Es kann Minuten, aber auch Stunden dauern, bis erste Vergiftungserscheinungen auftreten. Zu den typischen Symptomen einer Pilzvergiftung zählen Übelkeit und Erbrechen, Durchfall, Kopfschmerzen mit oder auch ohne Sehstörungen. Sollten wir eines dieser Anzeichen bei uns feststellen, müssen wir Hilfe in Anspruch nehmen. Je früher wir diese erhalten, desto grösser sind unsere Chancen auf Heilung. 

 

Was es bei der Inanspruchnahme ärztlicher Hilfe zu beachten gibt 

 

Bei einer Pilzvergiftung reicht es nicht aus, wenn wir den Hausarzt aufsuchen, wo wir noch eine Weile im Wartezimmer ausharren, um dem Allgemeinmediziner unseren Verdacht zu äussern. Nicht jeder Allgemeinmediziner ist ein Pilzkenner, weswegen er nicht um die Wirkstoffe bestimmter Pilzarten weiss. Besser ist es, wenn wir uns umgehend an eine Giftnotrufzentrale wenden. Sie trägt in der Schweiz die Bezeichnung Tox Info Suisse und ist rund um die Uhr unter der Telefonnummer 145 erreichbar. Dort arbeiten Experten, die sich mit den Besonderheiten von Pilzen auskennen und Tipps zur Ersten Hilfe geben können. Die genaue Analyse der Pilze wird später im Labor durchgeführt. Hierfür bewahren wir eventuell vorhandene Reste unserer Pilzmahlzeit auf. Sind diese nicht mehr vorhanden, behalten wir Erbrochenes oder eine Stuhlprobe zurück. Wichtig ist, dass wir nicht im Alleingang handeln und von überlieferten Hausmitteln Abstand nehmen. Sie können häufig eher schaden, als dass sie uns helfen. 

 

Pilzvergiftung vorbeugen 

 

Empfehlenswerter allerdings ist es, dass wir das Risiko einer Pilzvergiftung minimieren, indem wir nur diejenigen Pilze sammeln, die wir tatsächlich kennen. Alle anderen lassen wir in der Natur stehen, weil sie dort wichtige Aufgaben erfüllen. Unter anderem dienen sie den Wildtieren als Nahrung. Sind wir uns bei einigen Exemplaren nicht hundertprozentig sicher, ob es sich um Speisepilze handelt, suchen wir einen Pilzsachverständigen auf. Er hilft uns bei der Bestimmung. Damit ihm die Zuordnung leichter fällt, erinnern wir uns an den Fundort zurück. Die meisten Pilze wachsen nämlich bevorzugt an bestimmten Plätzen wie Trockenwiesen, in Gemeinschaft mit anderen Pflanzen, auf Baumrinden, unter Tannen oder im Umkreis bestimmter Laubbäume. Unser bereits vorhandenes Grundwissen können wir an einer Pilzschule auffrischen und erweitern. Nicht zuletzt informiert uns das Internet über die am häufigsten vorkommenden Pilze in unserer Region. Auf Letzteres allein sollten wir uns allerdings ebenso wenig verlassen wir auf die Bebilderung von Pilzbüchern beziehungsweise Apps. Pilze verändern ihr Aussehen abhängig vom Alter und der Witterung. Auch ihr besonderer Geruch und die Beschaffenheit des Huts verraten die Pilzart manchmal. Wir benötigen zur exakten Pilzbestimmung also all unsere Sinne. Allgemein gilt zur Vorbeugung einer Pilzvergiftung, dass wir gesammelte Pilze locker in einem Korb transportieren und sie alsbald zubereiten oder konservieren, da sie schnell verderben.

 

Bildquelle: jarmoluk / pixabay.com

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