Wo die Sonne in der Schweiz immer scheint

Trübe, regnerische Herbsttage führen uns vor Augen, dass es mit dem schönen, warmen, sonnigen Sommer endgültig vorbei ist. Wer sich sportlich betätigen möchte, muss sich entweder draussen mit kaltem Regen, den der Wind waagerecht ins Gesicht peitscht, auseinandersetzen oder man weicht in ein trockenes, beheiztes Fitnessstudio, das vom süsslichen Schweissgeruch anderer fleissiger Sportler geschwängert ist, aus. 


Wie auch immer, Bewegung und Sport sind für unsere Gesundheit unentbehrlich. Stress am Arbeitsplatz, die Hektik der Stadt, Zank und Streit innerhalb der Familie, ungesunde Ernährung und Bewegungsmangel zählen zu den Hauptursachen für die Geissel unserer modernen Zeit, die Herz-Kreislauf-Erkrankungen, von der gerade Männer so häufig betroffen sind. Gut, dass es ausgerechnet in der Schweiz einen Ort gibt, an dem die Sonne im Überfluss von einem meistens trockenen, tiefblauen Himmel strahlt, an dem ganzjährig im Freien Sport getrieben werden kann. Die Rede ist von dem kleinen Bergdorf Cademario oberhalb von Lugano, wo das höchstgelegene Wellness Hotel im Tessin steht. 

 

Wo die Sonne in der Schweiz am längsten scheint

 

Das Kurhaus „Cademario Hotel & Spa“ befindet sich auf 850 Meter Höhe mitten in einem grossen Park, der von Wald und Landwirtschaft geprägt ist und in etwa zehn Hektar umfasst. In dem bei Malcantone gelegenen Bergdorf Cademario herrscht unter anderem wegen der südöstlich ausgerichteten Hanglage in den südlichen Alpen ein ganz besonderes Klima, das an dieser Stelle zu ungewöhnlich vielen Sonnenstunden führt. Von Lugano ist das Dorf nur zwölf Kilometer Serpentinenfahrt entfernt, wobei der Flughafen Lugano-Agno sogar nur neun Kilometer weit liegt. Wer mit dem Flugzeug in Milano Malpensa oder Milano Linate landet, muss mit einer Autofahrt von circa 90 Minuten rechnen. 


Vor wenigen Jahren wurde das Kurhaus rundum saniert. Beim Ambiente wurde darauf Wert gelegt, dass sich die Elemente Metall, Stein, Holz, Feuer und Wasser in allen Zimmern und auch in den Suiten wiederfinden. Das Schwimmbad befindet sich jetzt innerhalb eines in etwa 2.000 Quadratmeter grossen Spa-Bereiches mit Saunen, Hamam sowie einer Salzgrotte. 

 

Wie alles begann

 

Schon seit über 100 Jahren ist das Schweizer Bergdorf Cademario für gute Präventiv-Therapien bekannt. Es war der Arzt Adolf Keller, der das Kurhaus Cademario im Jahre 1914 eröffnete. Seine Methoden galten als neu, ja sogar revolutionär und zuweilen als skandalös. Keller war davon überzeugt, dass der Mensch dringend Sonnenlicht braucht. Mit bis zu 2.400 Sonnenstunden pro Jahr war Cademario geradezu prädestiniert für die Umsetzung Kellers Ideen. So trieben also die Gäste des Hauses splitternackt im Garten Sport und selbst manche Ski-Tour wurde ohne Bekleidung angegangen, was sich in aller Regel als Aufreger für die Anwohner erwies. 


Dass Sonnenlicht wegen der Vitaminproduktion durch die Haut heilsam ist, wissen wir heute. Hinzu kommt die mental erfrischende Wirkung der „Sonnendusche“, die unsere Psyche gerade an depressiv dunkel-kalten Wintertagen wieder ins Gleichgewicht bringt. So ist morgendliche Bewegung an frischer Luft zu einem tragenden Ritual in dieser Kurklinik geworden. In den Anfangsjahren war zum Beispiel Yoga noch weithin unbekannt, wurden aber in Cademario bereits praktiziert. „Kneip lässt grüssen“, wenn man an die naturnahen Barfuss-Spaziergänge durch taufeuchte Wiesen, Bäche und Flüsse denkt. 

 

Immer auf dem neuesten Stand

 

Heute gibt es kaum eine Outdoor-Sportart, die am Luganer See oder im Gebirge rund um Cademario nicht betrieben wird. Besonders typisch vertreten sind hier das Mountainbiken, Tretboot fahren, Paddleboarding und natürlich der Alpen-Dauerbrenner Wandern. Sehr hilfreich ist dabei das nahezu mediterrane Klima. Als neue Renner gelten die „Animal Movement“-Kurse im Kurhaus Cademario. Sie basieren auf einem Training unter Nutzung des eigenen Körpergewichts. Wer das sogenannte Bodyweight oder funktionelle Training einmal probiert hat, ist meistens schnell von dessen positiver Körper-Stimulanz überzeugt. Inspiriert ist diese Art des Trainings sowohl von frühkindlichen Bewegungsmustern als auch von Bewegungsformen aus der Tierwelt. 


Wie der Name vermuten lässt, bewegt man sich dabei in einem Krabbelgang auf allen Vieren, streckt die Arme nach imaginären Früchten aus oder man muss sich vor Feinden wegducken. Da sich dabei zu viele Dehnungsübungen ergeben, ist das Training unter anderem eine Wohltat für den Rücken. Ausserdem werden Muskelgruppen aktiviert, deren Existenz man normalerweise nicht vermuten würde, die sich aber nun durch Muskelkater deutlich bemerkbar machen. Gerade für ältere Menschen ist dieses Training sehr geeignet, weil es dem altersbedingten Muskelabbau effektiv entgegenwirkt.

 

Bildquelle: Ana_J / pixabay.com

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