Carving oder lieber „Oldschool“?

Mit dem Einzug des Carving beziehungsweise des Carving-Skis hat sich einiges an den schneebedeckten Bergen geändert. Es war vielleicht im alpinen Sport eine der grössten Reformen oder sogar Revolutionen neben der Einführung des Snowboards. Im Prinzip ist das Skifahren wesentlich einfacher geworden. Aus diesem Grunde sind viele Personen zu beobachten, die zuvor mit dem Skizusammenhalten Probleme hatten und nun aber doch eine gute Figur auf der Piste abgeben. Auch viele neue Anfänger trauen es sich, das Skifahren auszuprobieren. Die Skier scheinen wie von alleine die Spur zu halten und den Weg vorzugeben. Die kürzeren Skier scheinen auch besser zu händeln zu sein, als es noch die längeren vor circa 30 Jahren waren. War zuvor die Rede bezüglich der Skilänge von 10 bis 20 Zentimeter über der Kopfhöhe, ist dies nun genau das Gegenteil der Fall. Das spart natürlich an Gewicht. Der Skifahrer muss lediglich darauf achten, dass die neuartigen Bindungen die Ersparnis nicht wieder wettmachen. Denn oftmals bringen sie ein sehr grosses Eigengewicht auf die Waage. Nach jenen kurzen Einlassungen über den Ski sollte der Fokus auf die Vor- oder auch Nachteile des neuartigen Skifahrens namens Carving gelegt werden. Diese Form spart gleichzeitig Kraft und zeigt ein schönes Gleiten zum Tal hinab. Wie schön der neue Stil auch ist, braucht er auf der Piste mehr Platz. Denn das richtige Carving fordert grössere Spuren, wenn die Skier quasi über die Piste „laufen“ gelassen werden. Ist allerdings weniger Platz auf der Piste vorhanden und alle kommen auf dieselbe Idee, nur carven zu wollen, kann das zu Behinderungen mit anderen Fahrern kommen. Nun, das soll natürlich nicht der Grund sein, dieses sein zu lassen. Es soll nur verdeutlichen, dass damit dem Carving auch manchmal Grenzen gesetzt sind. Es gibt zudem Pistenarten, die das Carving nicht unbedingt ermöglichen. Zu diesen gehören die Buckelpiste und auch der Tiefschnee. Denn die Buckelpiste selbst bestimmt den Weg. Dabei ist es egal, ob der Skifahrer die Kurven auf den Hügeln oder zwischen ihnen nehmen möchte. Sie sind selten so formiert, dass der Fahrer eine richtige Carving Linie beibehalten kann. Der Tiefschnee fordert eine mittlere bis starke Rückenlage. Damit geht der Skifahrer zugleich automatisch aus der Carving Bahn. Sie funktioniert ja schliesslich am besten, wenn der Fahrer den Oberkörper leicht nach vorne legt. Das sichert zu, dass die Kanten die Führung der Skier in der Carving Linie tatsächlich durchführen können. Beim Tiefschnee klappt das hingegen nicht mehr, da der Körper nach hinten gelehnt ist und die Skier somit vorne leicht abheben. Der Bodenkontakt des vorderen Skibereichs geht nun verloren und sie kommen nicht in die Carving Linien hinein. Die Schwünge sollten nun mehr aus der Hüfte kommen, um die Skier sanft drehen zu können. Tut der Tiefschneefahrer das nicht, können sich Stürzen ereignen. Diese zwei Beispiele zeigen deutlich, dass das Skifahren mehrere Varianten hat. Möchte der Skifahrer ein Allrounder werden, sollte er nicht nur das Carving beherrschen. Wenn er alles geniessen möchte, sollte er das Skifahren nach der „Oldschool“ ebenso beherrschen. Denn es macht manchmal sogar auf einer normalen Piste zur Abwechslung Spass, die ganz engen Schwünge auf maximal drei Meter Breite zu machen. Wer das sicher beherrscht, hat zugleich die Gewissheit, in riskanten Situationen stets auszuweichen und dennoch eine gute Figur abgeben zu können.

 

Bildquelle: Up-Free / pixabay.com 

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