Der Schal - die neue Männerkrawatte

Der Schal für Männer ist "in".
Egal wie warm oder kalt es draußen ist, der Schal ist mit dabei. Es geht also längst nicht mehr darum, im Winter einen warmen Hals zu haben, sondern vielmehr darum ein buntes Stück Stoff um den Hals zu tragen, welches als schönes Accessoire herhalten muss. 
Dieses wird dann mit einem Knoten elegant verbunden und ziert den Mann.

Als nach unten hängendes Accessoire baumelt es dann bis zum Bauch und hält den Hals in der richtigen Position. Sofort kommen Assoziationen zur Krawatte auf, ein nun schon aus der Mode gekommenes Kleidungstück für den Mann, ein um den Hals gelegtes Halsband, welches schön verknotet vorne bis zum Bauch runterhängt. Niemand versteht die Funktion einer Krawatte, denn sie wärmt nicht, sondern stranguliert eher den Hals. Trotzdem gab es Zeiten, da ohne sie gesellschaftlich nicht aus zukommen war. 

Ursprünglich entwickelte sich die Krawatte aus der Krawatten-schleife, der Fliege. Die Enden wurden aber immer länger, bis sie nun zum Langbinder mutiert sind. Funktional sollen sie die Knopfleisten beim Hemd verdecken, wenngleich eine derartige Funktion eher als Attrappe, also als rein formale Geste ohne Inhalt zu werten ist. 

Krawatten-Arten gibt es genauso wie Schal-Arten: Also da wäre die Krawatte aus Seide, aus Stoff, aus Strick und aus Wolle. Eine Form zwischen Krawatte und Schal ist der Krawattenschal, welcher im offenen Kragen als Verzierung getragen wird. Diese Art ist aber mehr den Dandys zuzuordnen. Sie wirkt elegant, aber arrogant und konservativ.

Aus der Geschichte heraus tragen Männer schon lange ein Stück Stoff um den Hals: Schon auf der Trajanssäule in Rom um Christi Geburt sieht man den Mann mit Halstuch. Dieses Tuch wurde "Focale" genannt. Es diente dem Schutz des Halses, beliebt war es besonders unter Rednern.

Auffallend ist aber, dass Frauen keine dieser Tücher um den Hals trugen, weshalb die Überlegung erlaubt sein darf, ob es sich nicht auch um eine Interpretation der männlichen Geschlechtsorgane handelt, die man mittels Krawatte öffentlich herumtragen und zur Schau stellen darf. Assoziationen sind in jedem Fall vorhanden, und das Gute an diesen Schals, Krawatten und Focales ist der Umstand, dass man sich diese Art des Behanges selbst aussuchen kann. Also egal ob bunt oder einfärbig, lang oder kurz, seidig oder "wollern": es ist dem Mann überlassen, für welche Art und Länge des Behanges er sich entscheidet. 

Mit der Krawatte wurde die Sinnlosigkeit dieses Accessoire auf die Spitze getrieben. Heutzutage stellen deshalb viele Männer dieses Stück Stoff in Frage, oder versuchen es zu einem sinnvollen Stück Stoff umzufunktionieren, weshalb der Schal nun in die Mode Einzug hält. Völlig zu Recht übrigens, denn ein Schal kann schon wirklich wärmen, wenngleich dies im Sommer eine eher hinderliche Funktion ist.

Egal also, wie dick und wie bunt: Der Schal ist in Mode gekommen und jeder modische Mann, der etwas auf sich hält, trägt nun ein derartiges Stück Stoff um den Hals. Den Frauen gefällt es. Es ist ein modischer Pepp, etwas Jugendliches, was den Mann nun in seiner Erscheinung unterstreicht.

Zudem bietet ein Schal auch mehr emotionalen Schutz zur Aussenwelt, als eine schmale Krawatte. Man kann sich hineinkuscheln in den Schal und bleibt damit immer ein bisschen im Innen, man ist nicht zum Angriff positioniert, sondern eher zur Verteidigung. Der Schal hat also viele Vorteile und wird sich weiter durchsetzen in einer Männerwelt, die nicht mehr so auf Aggression, sondern mehr auf Kooperation und auf das Zusammenleben aufgebaut ist.

 

Bildquelle: berndbitzer / pixabay.com

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