Warum sich morgens das Ölziehen lohnt

Das morgendliche Zähneputzen ist nicht nur eine Frage der Routine, sondern insbesondere auch der Hygiene. Allerdings gibt es da etwas, welches die Mundhygiene auf ein völlig neues Level heben oder gar Karies vorbeugen soll: In der Ayurveda gilt das Ölziehen als jahrhundertelange Tradition. Bei immer mehr Menschen gehört es zum Reinigungsritual am Morgen. In dem nachfolgenden Artikel geht es darum, was das bewirken soll, wie es korrekt funktioniert und was für Öle dafür verwendet werden können.

 

Um was es beim Ölziehen geht

 

Traditionell stellt das Ölziehen ein ayurvedisches Reinigungsritual dar, bei welchem man Öl durch die Zähne zieht. Dabei sollen Bakterien und Ablagerungen, welche sich im Mundraum über Nacht ansammeln, gebunden und beseitigt werden. Für die meisten Menschen steht dabei der ayurvedische Grundgedanke gar nicht unbedingt im Vordergrund. Das Ölziehen ist viel mehr ein alternatives und ergänzendes Verfahren zur klassischen Mundhygiene, damit der Mundraum und die Zähne sauber gehalten werden. 

 

Was für eine Wirkung Ölziehen hat

 

Laut den ayurvedischen Traditionen hat das tägliche Ölziehen auf die Mund- und Zahngesundheit einen besonders positiven Effekt. Es soll die Zähne stärken, Mundgeruch bekämpfen, Entzündungen vorbeugen oder sogar bei der Prävention von Karies helfen. Man schwört im Ayurveda bereits seit Jahrtausenden auf diese morgendliche Reinigungsroutine. Um ebenso die Schulmedizin von der Wirksamkeit zu überzeugen, gibt es inzwischen immer mehr wissenschaftliche Untersuchungen, welche die positiven Effekte belegen wollen. Allerdings sind es bis jetzt zu wenige. Zudem gelten die Resultate als noch nicht aussagekräftig genug. Und solange das so ist, führen insbesondere die zahlreichen guten Praxiserfahrungen dazu, dass immer mehr Zahnärzte das Ölziehen als alternatives Verfahren der Zahnreinigung empfehlen. Jedoch ersetzt es weder das gründliche Zähneputzen, noch das Mundwasser. Es hat nur eine unterstützende Wirkung. Vom Ursprung her steht allerdings im Ayurveda beim Ölziehen allerdings überhaupt nicht die Zahnreinigung, sondern eher die körperliche Entgiftung im Vordergrund. Bei der Ayurveda zählt nämlich der Mundraum zu dem Verdauungstrakt. In dem erfolgt insbesondere über Nacht, wenn man nicht regelmässig schluckt, trinkt oder Speichel produziert, eine Ansammlung von gewissen aufsteigenden Stoffen, welche aus den unteren Ebenen von dem Verdauungstrakt stammen. Diese sammeln sich auf der Zunge, den Zähnen und den Schleimhäuten als Beläge. Unter anderem sind sie im Mund für einen schlechten Geschmack und unangenehmen Geruch verantwortlich. Zur Entfernung der Beläge reicht das Zähneputzen im Sinne der ayurvedischen Sicht nicht aus. Das Ölziehen soll helfen, solche Stoffe zu binden und dann zu entfernen. Weil der Effekt binnen kürzester Zeit eintreten soll, lässt sich die Wirkung bereits nach etwa 24 Stunden erreichen. Es ist also ein kleines Ritual mit einer grossen Wirksamkeit.

 

Wie Ölziehen richtig funktioniert

 

Das Ölziehen ist nicht schwer. Jedoch kann es insbesondere beim ersten Mal ein bisschen Überwindung kosten. Das Öl für eine bestimmte Zeit im Mund zu behalten ist nämlich recht ungewohnt. Allerdings sprechen die Benefits des Morgenrituals für sich. Es ist sicherlich nichts dagegen einzuwenden, dass man es einfach mal ausprobiert. Dazu wird ein Esslöffel des beliebigen Öls in den Mund genommen. Je nach Geschmack und Verfügbarkeit eignet sich zum Beispiel das Olivenöl, das Kokosöl, das Rapsöl, das Sonnenblumenöl, das Leinöl oder das Sesamöl. Damit beginnt man, den Mundraum zu spülen und das entsprechende Öl durch alle Zähne zu ziehen. Es ist letztlich so, wie man eine Mundspülung verwenden würde. Jedoch sollte man dabei nicht gurgeln. Nach 15 Minuten wird das gezogene Öl in ein Haushaltspapier gespuckt. Man sollte es auf keinen Fall in den Abfluss geben, weil es ansonsten Verstopfungen auslösen kann. Am besten ist es, das Ölziehen unmittelbar nach dem Aufstehen im nüchternen Zustand durchzuführen. Lediglich so können die Ablagerungen, welche sich über Nacht aufgrund des Verdauungsprozesses bilden, im Mundraum abgelöst und dann von dem Öl gebunden werden. Das bedeutet also, dass man erst mal nichts isst, nichts trinkt, keine Zähne putzt, sondern erst mal unmittelbar das gewünschte Öl in den Mund nimmt und loslegt. Um sich am Anfang daran zu gewöhnen, empfiehlt es sich, zunächst mal mit fünf Minuten anzufangen, dann auf zehn Minuten zu steigern, bis man dann bei 15 Minuten angelangt ist.

 

Bildquelle: moho01 / pixabay.com

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