Fitnessstudio in Zeiten von Corona

Nach einer langen Zeit des Lockdowns sind erste Sportstätten und Fitnessstudios für Individualsportler wieder geöffnet. Die Politiker wiederholen gebetsmühlenartig: Solange die Mindestabstände eingehalten werden, soll das Sporttreiben ohne erhöhtes Infektionsrisiko möglich sein. Doch was sagen Daten und Fakten? Viele Fitnessbegeisterte reagieren zögerlich und bevorzugen weiterhin das klassische Workout in den eigenen vier Wänden. 

 

Risiko von durch Schmierinfektionen kann eingedämmt werden

 

Noch zu Anfang der Pandemie war die dringlichste aller Empfehlungen für einen grösstmöglichen Gesundheitsschutz das häufige und gründliche Händewaschen. Auch wenn das Händewaschen sicherlich ein wichtiger Baustein der Anticorona-Hygienemassnahmen ist und bleibt, so hat sich das Interesse schnell auf einen anderen, weiteren Infektionsweg verlagert: Erste Studien liefern Hinweise darauf, dass der Übertragungsweg der Luft, der zunächst als nahezu ausgeschlossen galt, doch eine grössere Bedeutung haben könnte, als zuvor angenommen. Heute ist man sich einig: Das Risiko für eine Infektion mit Sars-CoV-2 über Bioaerosole steht dem Risiko, über Schmierinfektionen mit dem Virus in Kontakt zu kommen, in nichts nach. Der grosse Unterschied: Das Desinfizieren benutzter Sportgeräte ist einfacher und systemischer zu organisieren als eine nachhaltige Lufthygiene. 

 

Bioaerosole: Unterschätztes Risiko in den Fitnessstudios?

 

Bei Bioaerosolen handelt es sich um kleinste Schwebeteilchen, die der Mensch beim Sprechen, Niesen und Husten ausstösst. Auch beim Atmen unter sportlicher Belastung konnten Experten einen erhöhten Ausstoss von Bioaerosolen nachweisen. Gerade in geschlossenen Räumlichkeiten, in denen Sport getrieben wird, können diese also zu einem Problem werden und das gesundheitliche Risiko für eine Covid-19-Infektion erhöhen. Die feinsten Tröpfchen, oft um ein Tausendfaches kleiner als das Punkt-Satzzeichen der Schriftgrösse Arial 12, entziehen sich der Schwerkraft und halten sich lange Zeit in der Luft. 

Eine falsch eingesetzte Belüftungstechnik wirkt sogar kontraproduktiv und treibt die Aerosole bis in die kleinsten Ecken und Winkel der Räume. Aktive Virus-DNA in den Aerosolwolken dürfen – da sind sich Mediziner und Virologen einig – in öffentlichen Räumen, in denen sich mehrere Menschen aufhalten, hinsichtlich der Infektiösität nicht unterschätzt werden. 

 

Sicheres Trainieren in den Fitnessstudios

 

Wer einige Ratschläge für das Training im Fitnessstudio beherzigt, der kann das Risiko einer potentiellen Infektion reduzieren. Sportler sollten eine Zeit für das Training wählen, zu der die Anzahl der Mitsportler im Fitnessstudio möglichst gering ist. 

Gilt im Alltag ein empfohlener Sicherheitsabstand von 1,5 bis 2 Meter, sollte dieser unter Sportreibenden in geschlossenen Räumen verdoppelt werden. Nicht nur das Niesen und Husten setzt Bioaerosole frei, sondern auch das schnelle Atmen unter sportlicher Belastung begünstigt Aerosolwolken, die bei Infizierten mit aktiver Virus-DNA des Sars-CoV-2 Virus belastet sein können. 

Daher eine wichtige Vorsichtsmassnahme: Nutzen Sie das Sportgerät nicht unmittelbar, nachdem es der Vorgänger verlassen hat. Warten Sie mindestens 5 Minuten, bevor Sie das neue Gerät nutzen. Grössere Schwebeteilchen sinken nach 3-5 Minuten zu Boden. Das Risiko einer Infektion sinkt also mit jeder Minute.

Unterstützt wird der Abtransport von potentiellen Bioaerosolen in der Luft durch eine ausreichende und regelmässige Lüftung. In den Sommermonaten sollte diese aber ohnehin selbstverständlich sein und kein Problem darstellen. 


Desinfizieren Sie das Gerät vor der Nutzung notfalls eigenhändig, wenn Sie nicht sicher sind, ob eine Desinfektion stattgefunden hat. 

 

Belüftungsstandards und Luftqualität erfragen

 

Neben der Notwendigkeit einer regelmässigen Belüftung kommt noch ein anderer Parameter der Luftqualität zum Tragen, wenn es um das Infektionsrisiko mit Viren und anderen Krankheitserregern geht: 

Die Rede ist von der relativen Luftfeuchtigkeit. Studien mit unterschiedlichen Bakterien, Viren und Keimen haben gezeigt, dass die Luftqualität dann besonders hoch, d.h. keimfrei ist, wenn die Luftqualität im Mittel zwischen 40 bis 60 Prozent liegt. Unter- und oberhalb dieser Grenzwerte steigt die Virendosis an. Viele Betreiber von Fitnessstudios sind bereits jetzt alarmiert und investieren in neue Belüftungs- und Luftreinigungstechnologien, die eine gesundheitsfördernde Luftqualität durch eine optimale relative Luftfeuchte sicherstellen sollen. Fragen Sie nach, was der Betreiber Ihres Studios für die Gewährleistung einer keimfreien Luft unternimmt! 

 

Bildquelle: 12019 / pixabay.com 

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