Mit diesen Tipps lässt sich der Schluckauf stoppen 

Ein Schluckauf, medizinisch auch Singultus genannt, ist sehr lästig. Fast jede Sekunde kann das nervige Hicksen auftreten. Selbst wenn es nahezu immer keine gesundheitliche Gefahr darstellt, so will man doch trotzdem den unangenehmen Schluckauf möglichst schnell wieder loswerden.

 

Wie ein Schluckauf zustande kommt

 

Im Zwerchfell sitzt der Auslöser für das nervige Hicksen. Das ist ein Muskel, welcher zwischen Bauch- und Brusthöhle zu finden ist. Dieser kann lokalisiert werden, indem man bewusst tief in den Bauch atmet. Hier ist spürbar, wie sich das Zwerchfell entsprechend nach unten zusammenzieht. Zugleich vergrössert sich im Brustkorb das Volumen. Es entsteht dabei ein Unterdruck, welcher bewirkt, dass aufgrund der geöffneten Ritze zwischen den Stimmbändern in die Lunge Luft gesaugt wird. Und atmet man dann wieder aus, entspannt sich das Zwerchfell. Doch wenn es sich auf einmal krampfartig anspannt, wird ein Reflex verursacht, welcher zwischen den Stimmbändern die Stimmritze schliesst. Aufgrund dessen kann aus der Lunge die Luft nicht entweichen. Sie prallt stattdessen mit Druck gegen die beiden Stimmbänder. Hierbei kommt ein Geräusch zustande, welches als das typische Hicksen bekannt ist. 

 

Was den Schluckauf verursacht

 

Zu kalte oder heisse Nahrung, zu rasches Schlucken beim Essen, jedoch ebenso Rauchen und Alkohol können im Hirnstamm den Zwerchfellnerv so reizen, dass ein plötzliches Verkrampfen beim Zwerchfell ausgelöst wird. Jedoch ebenso durch hastiges, unregelmässiges Atmen, Nervosität und Stress kann das nervige Hicksen auftreten.

 

Was gegen Schluckauf hilft

 

Nachfolgend gibt es mehrere Tricks, mit denen der Schluckauf bekämpft werden kann.

 

Luft anhalten

 

Wichtig ist, dass das erst beim Ausatmen erfolgt. So kann sich der Pherenicus-Nerv entspannen, durch welchen die Atemmuskulatur versorgt wird. Weiterhin steigt das Kohlendioxid an. 

 

Mit Wasser gurgeln

 

Der Atem wird aufgrund des Gurgelns unterbrochen. Dadurch kommt im Blut eine Kohlendioxiderhöhung zustande. Zudem wird in der hinteren Rachenwand der Gehirnnerv Vagus gereizt. Beides bewirkt die Beruhigung der Schluckaufimpulse.

 

Bei geschlossener Nase Wasser in grossen Schlucken trinken

 

Mit dem Luftanhalten wird im Blut der Kohlendioxidgehalt gesteigert. Spezielle Chemorezeptoren bemerken diesen Anstieg und melden ihn daraufhin dem Gehirn. So kommt es zur Beruhigung des Vaguskerns. Dabei wird womöglich ebenso der Phrenicus-Nerv beruhigt, welcher in der Halsregion ansetzt und entsprechend mit dem Zwerchfell verbunden ist.

 

In eine Tüte atmen

 

Man pustet in eine Plastiktüte kohlendioxidreiche Luft hinein, damit sie sofort erneut eingeatmet wird. Dadurch erhöht sich die Kohlendioxidkonzentration im Blut. Rezeptoren leiten diese Information zum Vagus weiter und beruhigen ihn so.

 

Auf die Nase drücken

 

Mit beiden Daumen drückt man auf die Nasenflügel. Dann werden die Ohren mit den Zeigefingern zugehalten. Nun schluckt man zwölf Mal. So ist bereits eine Ablenkung garantiert. Dazu kommt die Reizung des Vagus durch Nase und Ohren.

 

Bis 100 herunterzählen

 

Oder rückwärts von 100 bis null zählen. Dazu ist bei jedem Schluckauf die Zahl zu verdoppeln, bei welcher man gerade angekommen ist. Mit dieser Methode ist es auch möglich, die Hirnimpulse abzulenken.

 

Eis lutschen

 

Mit dem Herumlutschen des Eiswürfels oder eines Speiseeises sorgt man für die Reizung des Vagus und eine Ablenkung der Schluckaufimpulse. Noch besser lenken besonders trockene oder kalte Speisen ab im Vergleich zu normal temperierten Essen, da der Reiz grösser ist.


Kitzeln


Wer sich von anderen kitzeln lässt, die Luft dabei anhält oder nicht lachen will, hat ganz viel zu tun. Dafür bewirkt diese Methode einen Kohlendioxidanstieg, Stimmulierung des Nervus vagus und Ablenkung des Gehirns. 

 

Fazit

 

Man sollte sich an einen Arzt werden, wenn das lästige Hicksen länger als einen Tag dauert oder der Schluckauf viel häufiger auftritt als früher. Ausserdem können schwere Begleiterscheinungen wie Schwindel, Übelkeit, Kopfschmerzen und Lähmungserscheinungen auf einen Schlaganfall hinweisen. In dem Fall ist sofort der Notarzt zu rufen. Allerdings verschwindet ein Schluckauf im Normalfall nach ein paar Minuten wieder. Und bei Anwendung dieser Tricks bestimmt noch schneller.

 

Bildquelle: cocoparisienne / pixabay.com

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