Gesundheitliche Schwachstellen

Die meisten Männer waren bisher Gesundheitsmuffel. Alkohol, Rauchen, fettes Essen, Übergewicht und das Vermeiden von Arztbesuchen prägten ihren Lebensstil. Dieses Verhalten mussten viele mit dem frühen Verlust der Gesundheit oder wertvoller Lebensjahre bezahlen. Der heutige Trend: "Fit ist in"- lässt mehr junge Männer auf ausgewogene Ernährung und ihre Fitness schauen. 

 

Vorsorge - wie wichtig ist sie?

 

Die Wichtigkeit regelmässiger Bewegung und gesunder Ernährung sollten bereits im Kindesalter vermittelt werden. Besondere Bedeutung kommt dem Vermeiden von Übergewicht zu. Viele Stoffwechselkrankheiten, wie Diabetes, haben ihren Ursprung in falscher Ernährung und Bewegungsmangel. Ab dem 45. Lebensjahr wird eine jährliche Vorsorgeuntersuchung empfohlen.

 

Die Schwachstellen der Männer und ihre Vorsorge:

 

1.Stoffwechsel:

Diabetes 2 ist die häufigste Stoffwechselerkrankung bei Männern und bleibt oft unentdeckt. Ein Blutzuckertest kann Auskunft geben. Mehr Sport und eine Ernährungsumstellung helfen einen leicht erhöhten Blutzucker auch ohne Medikamenteneinnahme zu senken.

2.Gefässe:

Ein zu hoher Blutdruck ist gefährlich, weil er anfangs keine Symptome zeigt. Jeder fünfte Mann leidet unter Bluthochdruck und trägt damit ein grosses Risiko für Herzinfarkt oder Schlaganfall. Mehr Bewegung und eine fettarme Ernährung kann den Druck senken. Eine jährliche Gesundheitsvorsorgeuntersuchung deckt Risikofaktoren für Herz-Kreislauferkrankungen auf. 

3.Hoden und Prostata:

Eine Hodenentzündung (Orchitis), die häufig durch Mumps-Bakterien entsteht, macht sich durch eine Verhärtung, eine Rötung oder eine Schwellung im Bereich des Hodens bemerkbar. Auch ein ständiges Ziehen in der Leiste sollte von einem Urologen begutachtet werden. Gibt es in der Familiengeschichte Hodenkrebs, ist ein Check auch ohne Symptome empfehlenswert. Hodenerkrankungen sind im Anfangsstadium gut heilbar.

Die Vergrösserung der Prostata kommt bei der Hälfte aller Männer über 50 vor und muss nicht bösartig sein. Ein erhöhter PSA-Wert ist in ca. 70 Prozent der Fälle auf eine Prostataentzündung zurückzuführen und nicht auf einen Tumor. Grundsätzlich gilt ein PSA-Wert von weniger als 4 µg/l als unbedenklich. Prostatakrebs ist allerdings die häufigste Krebserkrankung der Männer, bei rechtzeitiger Diagnose, aber zu 95% gut zu behandeln.

4.Testosteronmangel:

Das Sexualhormon hat im männlichen Körper zahlreiche Aufgaben. In jungen Jahren kann ein zu niedriger Testosteronspiegel zu vermindertem Sexualverlangen, kleinen Hoden, verminderter Brust- und Gesichtsbehaarung und Muskelabbau führen. Bei Männern ab 50 nimmt das Testosteron kontinuierlich ab. Folgen sind Verlust der Libido, Depressionen, Muskelabbau und erektyle Dysfunktion. Nach erfolgter Testosteronmessung aus dem Blut, kann bei nachgewiesenem Mangel, Testosteron in Kapselform, als Gel oder als Depotspritze verabreicht werden. Erste Verbesserungen sind frühestens nach 6 Wochen sichtbar.

5.Die männliche Psyche:

Das gesellschaftliche Rollenbild des Mannes erlaubt keine Schwächen zuzugeben. Männer sollen stark sein und mit sich selbst fertig werden. Deshalb scheuen sie sich, mit Depressionen, Burn-Outs oder Ängsten zu einem Neurologen oder Psychotherapeuten zu gehen.

Sozialer Rückzug, Schlafstörungen, Nervosität, Gereiztheit, Verdauungsprobleme und manch Suizid sind die Folgen. Schutzschilder sind eine angenehme Berufstätigkeit, sowie eine stabile Partnerschaft. 

Männer: Ihr habt das Recht auch einmal Schwächen zu zeigen! Sprecht Euch bei einer Person Eures Vertrauens aus und nehmt die Hilfe einer Psychotherapie in Anspruch. 

6.Abhängigkeiten:

Regelmässiger Alkohol-, Drogen- oder Nikotinkonsum führt rasch in die Abhängigkeit. Dies führt zu körperlichen Symptomen und Konflikten in der Partnerschaft und im Beruf. Alkohol und Drogen sind keine Lösung für Probleme. Der erste Schritt ist das Eingestehen, dass man ohne das Suchtmittel nicht mehr auskommt. Der Hausarzt, Psychotherapeuten oder Spezialambulanzen können Medikamente verordnen und Therapien einleiten. 

 

Bildquelle: Bru-nO / pixabay.com 

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