Rauchstopp wegen Corona? 

Dass Zigaretten schädlich sind, wird von den meisten Rauchern konsequent verdrängt. Zu Zeiten von Corona mag so mancher aber doch an einen Rauchstopp denken. Wie sinnvoll ist das in einer ohnehin stressigen Zeit? Und: Nützt so ein Rauchstopp auf die Schnelle überhaupt etwas?

 

Raucher gehören zur Risikogruppe

 

Menschen mit Diabetes, Herz- und Lungenerkrankungen, Krebspatienten, Senioren und gewiss noch einige mehr gehören zur Corona-Risikogruppe. Raucher auch. Im Unterschied zu den meisten anderen Risikopatienten haben sich Raucher allerdings selbst in diese Gruppe katapultiert. Da liegt die Idee eines ebenso freiwilligen Ausstiegs schon nahe. Zwar ist noch nicht heraus, in welchem Umfang Raucher einen schwereren Covid-19-Verlauf haben als Nichtraucher. Auf der Hand liegt jedoch, dass vorgeschädigte Lungen schlechter mit einer Lungenerkrankung zurechtkommen als gesunde. Zudem ist inzwischen bekannt, dass Covid-19 keine reine Lungenerkrankung ist, sondern auch Gefäßentzündungen hervorrufen und das Immunsystem angreifen kann. Keine guten Nachrichten für Raucher, denn ihre Abwehrkraft ist meist auch nicht die allerbeste. 

 

Schnelle Regneration nach Rauchstopp 

 

Es ist erstaunlich, wie schnell sich der Körper selbst nach jahrzehntelangem Rauchen erholt. Schon 20 Minuten nach der letzten Zigarette sinkt der Blutdruck. Acht Stunden später hat sich der Sauerstofftransport im Blut verbessert. Nach einem Tag beginnt das Risiko für einen Herzinfarkt zu sinken, gleichzeitig riecht und schmeckt man intensiver. Drei Monate später ist die Lungenkapazität 30 % höher als zur Raucherzeit. Neun Monate danach funktioniert das Immunsystem besser, auch der „Raucherhusten“ dürfte weg sein. Dafür ist die Leistungsfähigkeit deutlich erhöht.

Ein Jahr nach dem Rauchstopp hat sich das Risiko für eine koronare Herzkrankheit halbiert. Nach fünf Jahren auch die Gefahr eines Schlaganfalls. Die Aussicht, an Lungenkrebs zu erkranken, ebenso. Und fünfzehn Jahre nach der letzten Zigarette besteht kein höheres Risiko mehr als bei Nichtrauchern, mit einem Herzinfarkt oder Schlaganfall ins Spital zu kommen.

Man sieht: Es lohnt sehr wohl, den Zigaretten „Lebe wohl“ zu sagen – und das viel schneller, als man denkt. 

 

Tipps zum Aufhören und Durchhalten

 

Es gibt drei wesentliche Methoden für den Rauchstopp:

 

1. Ab sofort nicht mehr rauchen

 

Dabei gibt‘s kein Zögern und Zaudern, keine Verhandlung mit sich selbst und keine Kompromisse. Das Thema Rauchen ist ab sofort erledigt, die Kontrolle über das eigene Verhalten zurück. Bei vielen Rauchern die wirkungsvollste Methode.

 

2. Datum für den Rauchstopp innert der nächsten 10 Tage festlegen 

 

Kann helfen, sich mit dem eigenen Entschluss anzufreunden und ihn zu verinnerlichen. Man kann die Zeit nutzen, um eine Liste anzulegen mit allen Nachteilen, die das Rauchen bringt. Und den Vorteilen des Aufhörens (Themen Geld, Husten, Kondition, Geruch in der Wohnung und an sich selbst, Gefühl der Abhängigkeit, Abwehrkraft bei Viren-Attacken).

 

3. Rauchen allmählich reduzieren

 

Jede nicht gerauchte Zigarette ist gesünder als die gerauchte, das ist klar. Beim Reduzieren besteht jedoch die Gefahr, dass der Konsum eben doch immer wieder schwankt – Gründe dafür hat man schnell parat. Trotzdem: Wer den sofortigen Rauchstopp scheut, versucht es besser hiermit als gar nicht. 

Hilfsmittel kann ein Notizbuch sein. Dort das Tagesziel sowie jede gerauchte Zigarette mit Uhrzeit notieren. Plus: Die Zigarettenschachtel weit weg deponieren. Bewusst rauchen, dabei nichts anderes tun. Auch Nikotin-Ersatzprodukte können helfen – gilt natürlich auch beim sofortigen Aufhören.

Zudem gibt es Apps zum Rauchstopp. Sie funktionieren nach dem Belohnungsprinzip (gespartes Geld für Wünsche ausgeben), dem Visualisierungsprinzip (gesundheitliche Verbesserungen) oder nach dem Community-Prinzip („Wir schaffen es gemeinsam“).

 

Fazit

 

Der Rauchstopp ist immer und erst recht in Zeiten von Corona ein Schritt, der das Leben bereichert. Wer sich in schwachen Momenten genau daran erinnert, der übersteht die meist nur wenigen Minuten des Verlangens und ist hinterher erleichtert. Und wer grundlegend scheitert, kann daraus lernen und sich klarmachen: Ein erneuter Anlauf ist keineswegs verboten.

 

Bildquelle: geralt / pixabay.com 

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