Mit der Bahn die Welt erkunden

In der Schweiz gibt es viel zu entdecken und mit jeder Erkundung verstehen Sie die Welt um sich herum besser. Eine Option ist die Fahrt auf der Albula- und Berninastrecke zwischen Thusis und Tirano, denn hier lernen Sie nicht nur die Umgebung kennen, auch die Bahnlinien selbst sind den Ausflug wert.
Alpen, Hochalpen und kulturelles Welterbe
Die Rhätische Bahn betreibt die beiden Bahnlinien, die Anfang des 20. Jahrhunderts erbaut wurden, um die hochalpine Landschaft zu erschliessen. Die Linienführung orientiert sich an den landschaftlichen Attraktionen wie Alpenwiesen, Bergseen, Gletschern, Pässen, Tälern und Wäldern. Neben diesen kulturlandschaftlichen Highlights sind auch die Kunstbauten der Bahn wie Viadukte und Kehrtunnels von Interesse. Die Linien im Graubünden sind technisch innovativ und galten schon zu ihrer Zeit als Meisterleistungen der Ingenieurskunst. Auch heute noch zählt man sie zu den spektakulärsten Schmalspurbahnen.
Für Sie gibt es auf dieser Reise von mehr als 120 Kilometern viel zu entdecken. Dabei brauchen Sie von einem Ende zum anderen etwa dreieinhalb Stunden. Es empfiehlt sich, mehr als einen Tag für den Ausflug einzuplanen. Dann können Sie zwischendurch auch aussteigen, um kleine Abenteuer vor Ort zu erleben.
Tipp: 2008 erklärte die UNESCO die «Rhätische Bahn in der Landschaft Albula/Bernina» zum Welterbe. Die Bahnlinien lassen sich daher mit dem UNESCO-Welterbe-Pass nutzen. Mit diesem nehmen Sie während zwei Tagen beliebig oft Fahrten mit den regulären Bahnen in Anspruch. Nur Fahrten mit Spezialzügen wie dem Bernina- und Glacier-Express sind nicht enthalten. Der RhB-UNESCO-Reiseführer, der ebenfalls zum Pass gehört, enthält viele weitere Infos für Deine Kleinen.
Albulalinie und Ausflugstipps
Die Albulalinie ist die ältere der beiden Strecken. Sie wurde 1903 nach fünf Jahren Bauzeit vollendet und verdankt ihren Namen dem Albulatal zwischen Thusis und St. Moritz. Die Strecke ist 62 Kilometer lang, führt über 55 Brücken, durch 39 Tunnels und lässt Euch 1123 Höhenmeter erreichen. Baulich hervorzuheben sind vor allem die Kehrtunnels zwischen Bergün und Preda, sowie das Solisviadukt über den Fluss Albula und das Landwasserviadukt nahe Filisur.
Möchten Sie die lange Bahnfahrt mit Bewegung abwechseln, gehen Sie am besten auf dem Bahnerlebnisweg Albula wandern. Dieser verläuft parallel zu den Gleisen zwischen Preda, Bergün und Filisur und lässt Euch die Tunnels und Kehrschlaufen hautnah erleben. Informationstafeln entlang der Strecke verraten Euch mehr über die Geschichte der Albulabahn.
Noch mehr erfahren Sie im Bahnmuseum Albula beim Bahnhof Bergün. Besonders interessant für Kinder ist dort der Fahrsimulator. Von der traditionellen Krokodillok aus lernt ihr die Albulalinie aus einer neuen Perspektive kennen. Ebenso eine neue Sicht auf die Bahnlinie erhaltet ihr im Ortsmuseum Bergün, denn dort findet sich eine Modelleisenbahn, welche die Strecke im Massstab 1:87 zeigt.
Berninalinie und Ausflugstipps
Der Bau der Berninalinie endete 1910, also einige Jahre nach der Albulalinie. Ihren Namen erhielt sie vom Berninapass, über welchen sie St. Moritz mit Tirano in Italien verbindet. Speziell an der Berninalinie ist, dass sie zu den steilsten Adhäsionsbahnen gehört. Auf der Fahrt erwarten Euch Steigungen von bis zu 70 Promille. Dabei passiert ihr beispielsweise das Puschlav, den Morteratschgletscher, den Lago Bianco, die Alp Grüm oder den Kreisviadukt bei Brusio.
Möchten Sie Ausflüge machen, eignet sich der Lago Bianco als Zentrum für eine Wanderung oder Sie besuchen den höchsten Berg der Ostalpen, den Piz Bernina. Diesen erreichen Sie mit der Seilbahn Diavolezza. In Erstaunen versetzen wird Sie vor allem der Gletschergarten Cavaglia. Neben typischer alpiner Vegetation und reicher Flora gibt es hier das Naturphänomen der Gletschermühlen zu sehen.
Bildquelle: Josh Nezon / unsplash.com