Wie man sich als Mann in die Rolle des Vaters einfindet

Heute werden Väter ganz anders gefordert als noch die Generationen vor uns. In Sachen Erziehung können und wollen wir uns nicht mehr so leicht mit einem starren Rollenverständnis heraus reden. Schon längst bilden wir Männer Teil der Erziehung der gemeinsamen Kinder, unsere Verantwortung übersteigt das traditionelle Bild des „Ernährers“. Nicht nur eine durch den fortschreitenden Feminismus veränderte Gesellschaft trägt zu dieser Veränderung mit bei. Wir Männer selbst fordern immer mehr die Gleichberechtigung in Erziehungsangelegenheiten ein. Ergebnisse dieses Engagements sind nicht nur politische Entscheidungen, die den Vätern immer mehr Wege ermöglichen sich aktiv an der Erziehung zu beteiligen durch zum Beispiel Elternzeit und so weiter. Väter organisieren sich auch verstärkt untereinander und tauschen sich intensiver über ihren Erziehungsalltag miteinander aus.
Väter erfüllen unterschiedlichen Rollen
Ganz einfach ist die Herausforderung als Vater gewiss nicht. Einerseits wird von uns mehr Einsatz in Sachen Erziehung gefordert. Wir sollen uns aktiv an der Erziehung beteiligen. Diesen Wunsch hegen nicht nur die Mütter, viele Männer sehnen sich nach genau diesem Part. Sie möchten bewusst erzieherisch Einfluss auf die Entwicklung ihres Kindes nehmen und dessen Voranschreiten im Leben in der Rolle des Vaters begleiten. Ein Beleg dafür sind beispielsweise die kontinuierlich wachsende Anzahl alleinerziehender Väter, die gänzlich mit ihrer Person sämtliche Erziehungsaufgaben erfüllen. Ein Umstand, der vor wenigen Jahrzehnten noch als schier unmöglich zu wirken schien. In ihrer Vaterfunktion erfüllen Männer ganz unterschiedliche Aufgaben, sie umfassen nicht nur die klassische Rolle des Ernährers. Vielmehr umschliesst der Verantwortungsbereich nun auch immer mehr Funktionen, die ursprünglich dem weiblichen Erziehungspart zugeordnet wurden.
Erziehung auf Augenhöhe setzt einen partnerschaftlichen Umgang voraus
Angestrebt wird von den meisten Vätern eine partnerschaftliche Erziehung, bei der nicht nur die Aufgaben untereinander aufgeteilt werden, sondern insgesamt der Erziehungsprozess auf Augenhöhe stattfindet. Das betrifft nicht nur das Miteinander der Eltern, sondern bezieht sich ebenso explizit auf den Umgang mit dem Zuerziehenden. Eine partnerschaftliche Erziehung fördert die Ressourcen des Heranwachsenden und gibt ihm den nötigen Raum für eine positive Entwicklung. Ein solcher Erziehungsansatz setzt eine elterliche Partnerschaft auf Augenhöhe voraus, weshalb Vater und Mutter in Erziehungsfragen an einem Strang ziehen sollten.
Väterinitiativen sind immer gefragter
Nicht jeder Vater ist dieser Entwicklung beziehungsweise ist den wachsenden Aufgaben gewachsen. Gleichzeitig erheben aufgeklärte Väter neue Ansprüche an ihr Elterndasein und an die Gesellschaft, in dem sie mehr Gehör und Verständnis für ihre Rolle als Väter einfordern. Dies verdeutlicht sich unter anderem in einer zunehmenden Anzahl an Väterinitiativen und -projekten. Diese Gruppierungen werden von Vätern vorrangig zum Austausch und als gegenseitige Hilfestellung genutzt. In diesen geschützten Räumen tauschen sich Väter über ihre Probleme im Erziehungsalltag aus so wie sie gemeinsame Aktivitäten durchführen wie beispielsweise gemeinsame Ausflüge mit den Kindern. Teilweise werden diese Gruppen von Profis geleitet, viele Initiativen laufen jedoch vollkommen selbstorganisiert. Väter profitieren von solchen Angeboten, in dem sie durch den Austausch untereinander und von den Erfahrungen der anderen eine Stärkung in ihrer Vaterrolle erfahren.
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