Outdoorhobbys für echte Männer

Langsam lockert der Winter seinen festen Griff um uns und Mann möchte endlich wieder in die freie Natur. Mit dem Mountainbike über holprige Wege brettern, in den Laufschuhen eine Runde mit den Kumpels drehen oder sich mit dem Rennrad zu neuen sportlichen Höhen verleiten lassen: Unseren Interessen steht eine gut aufgestellte Industrie gegenüber, die uns allerhand Möglichkeiten bietet, uns zu verwirklichen. Aber fehlt da nicht etwas? 

 

Zurück zu den Wurzeln

 

Erinnern Sie sich vielleicht noch an Ihre Kinder- und Jugendzeit bei den Pfadfindern? Vielleicht wären Sie auch gerne einer gewesen? Oder die mitreißenden Abenteuer von Tom Sayer? Oder doch lieber Karl May? Damals brauchten wir kein teures Equipment um unsere Träume zu leben! Unser aller inneres Kind möchte in Jubelschreie ausbrechen, aber die reifere Sicht auf unsere romantisch verklärten Kinderträume hält uns davon ab, mit der Donnerbüchse in den naheliegenden Wald zu laufen und Indianer zu suchen. Warum eigentlich?

 

Kraft aus der Natur

 

Seit einigen Jahren erreicht uns ein neuer Trend, der uns veranlasst, unsere Taschenmesser und Feldflaschen wieder aus dem Keller zu nehmen. Bushcraft heißt das Zauberwort. Laut einer Definition des Oxford English Dictionary bedeutet Bushcraft Geschick in allen Angelegenheiten, die das Leben im Busch betreffen, zu entwickeln. Übertragen auf die Frage nach einem passenden Outdoorabenteuer bedeutet das schlicht und ergreifend die Rückkehr zur Lagerfeuerromantik, legitimiert für den Mann von heute, weil das Kind nun einen Namen hat. Natürlich findet sich bereits eine breite Masse von Produkten für dieses außergewöhnliche Hobby in Onlineshops und Ausrüstungshäusern. Hier reicht die Palette von dem perfekten Outdoormesser, über Hamburger in Dosen, bis hin zu Wasserfiltern für die Hosentasche. Der Bushcraft-Profi benötigt derlei Dinge allerdings nicht. Denn es ist ein minimalistisches Hobby.

Lassen Sie uns nun robuste Outdoorkleider anziehen und unseren Rucksack packen: Ein einfaches Messer ist in vielen Situationen hilfreich. Es sollte über eine Klingenlänge von maximal 6 bis 8 Zentimeter verfügen. Eine Wasserflasche sollte ebenso wenig fehlen, wie eine kleine Wolldecke, etwas Schnur, ein kleiner Campingtopf, ein Feuerzeug, (oder Feuerstarter, für Fortgeschrittene) einige Kleinigkeiten die uns am Herzen liegen und einen großen Sack Vorfreude. Wenn wir uns nun nach einigen Stunden in der Natur an unserem Lagerfeuer niederlassen, die Stimmung, die Gerüche wahrnehmen und vielleicht noch eine heiße Kartoffel in der Glut liegen haben, schließt sich der Kreis zurück zu den Wurzeln. Der Fortgeschrittene Bushcrafter hat die Fähigkeit erlernt im Einklang mit der Natur ,zu leben. Er versteht es, sich mit einfachsten Mitteln einen Unterschlupf zu bauen und sich in jeder denkbaren Situation mit Wärme und Nahrung zu versorgen. In vielen Gegenden ist es nicht erlaubt, ein Feuer anzuzünden. Überhaupt gibt es einige rechtliche Aspekte zu beachten, das sollte uns aber nicht abschrecken. Auf dem Buchmarkt gibt es zahlreiche, spannende Ratgeber. Die meisten von ihnen haben ehemalige Pfadfinder verfasst.

 

(Über)leben in der Natur

 

Wem das noch nicht genug Outdoor ist, der sollte sich mit dem Begriff „Survival“ auseinandersetzten. Genauer betrachtet gibt es nicht viele Unterschiede. Survival, also die Kunst des Überlebens, wurde ursprünglich im Militär entwickelt und ist Bestandteil der Grundausbildung. Hieraus wurde jedoch für eine wachsende Gruppe von Menschen ein Freizeitspaß. Jedoch verbirgt sich hinter dem Begriff auch eine Fülle von Fähigkeiten, die man sich erarbeiten muss. Die Kunst, in der Wildnis zu überleben, oder sich eben auch freiwillig einer solchen Situation auszusetzen, erfordert einiges an Wissen, Geschick und die Fähigkeit zu improvisieren. Einigen ist vielleicht noch der legendäre Extremabenteurer Rüdiger Nehberg bekannt. Dessen Ratgeber, herausgegeben vom Knaur-Verlag, geben einen guten Überblick und vermitteln die wichtigsten Grundlagen. Mittlerweile werden auch flächendeckend Survivalseminare angeboten. Auch hier lohnt sich ein Besuch. Haben wir dann die Fähigkeit erlernt, ohne Hilfsmittel unser Feuer zu entfachen und vielleicht unser erstes Outdooressen im Magen, können wir uns voller Stolz auf die Schultern klopfen. Auch hierbei gilt es einige, regional unterschiedliche, rechtliche Grundlagen zu beachten.

Wem das alles zu anstrengend erscheint, sollte sich an einem schönen Tag ein gemütliches Plätzchen suchen, etwas Käse und Wein bereithalten und einfach mal mit offenen Augen das Wunder der Natur bestaunen.

 

Bildquelle: torstensimon / pixabay.com

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