Bartfärben - aber mach's richtig
Die wahrscheinlich grösste Motivation für das Bartfärben liegt wohl darin, die grauen Haare loszuwerden und etwas jünger auszusehen. Bei vielen Männern werden in der Tat die Barthaare grau, lange bevor die Kopfhaare erste Anzeichen dazu zeigen. Dann gibt es noch den sich hartnäckig haltenden Irrtum, dass ein gefärbter Bart schneller wächst, dichter wird und seine Struktur verbessert. Wenn das zuweilen so wirkt, liegt es daran, dass rothaarige oder blonde Bärte auch viele transparente Haare enthalten, die im gefärbten Zustand dann besser sichtbar sind.
Dem gegenüber gibt es aber auch noch den modernen Trend, den Bart sogar ganz gezielt grau einzufärben. Wer seinen Bart gern kurz hält und z. B. lieber einen Dreitagebart trägt, sollte das Bartfärben nicht unbedingt in Erwägung ziehen. Wegen des schnellen Wachstums der Barthaare würde der eingefärbte Teil sehr schnell den Klingen zum Opfer fallen.
Was zum Bartfärben benötigt wird
• Bartfärbemittel, das in etwa dem gewünschten Farbton entspricht.
• Der Packung liegt meistens gleich ein spezieller Pinsel für das Auftragen des Färbemittels bei.
• (Einmal)Schutzhandschuhe sind sehr zu empfehlen.
• Eine Hautcreme, die den Halsbereich und das Gesicht gegen eine Hautverfärbung schützen kann.
Zur Abdeckung grauer Barthaare haben sich beispielsweise "Brush-in-Gels" recht gut bewährt.
Was bei Bartfärbemitteln zu beachten ist
Barthaare sind in der Regel etwas dicker, man darf ruhig auch sagen widerspenstiger als die Haare auf dem Kopf. Daher wird die Farbe von den Barthaaren relativ schlecht absorbiert. Das haben die Hersteller von Haarfärbemitteln erkannt und bieten deshalb gezielt extra Varianten für den Bart an.
Wie oben erwähnt kann der Bart schon ziemlich frühzeitig grau werden, bei vielen Männern geht das deutlich sichtbar bereits mit Ende 20 los. Das besondere an den grauen Haaren ist, dass sie fast farblos sind, denn es fehlen ihnen die Farbpigmente. Darüber hinaus sind sie auch etwas sensibler und trockener mit der Folge, dass sie die Farbe noch schwerer annehmen. Mit den verschiedenen Gelprodukten gelingt es am besten, die grauen Barthaare in ihrem neuen Farbton den benachbarten Haaren, die noch über ihre natürliche Färbung verfügen, anzupassen. Das gelingt dann besonders gut, wenn eine Farbnuance gewählt wird, die der natürlichen Haarfarbe des Bartes sehr nahe kommt. Diese Bartfärbemittel sind übrigens auch sehr bequem in der Handhabung. Das Gel kann dazu mit einem Spachtel angerührt werden, um es danach in den Bart mit einer kleinen Bürste gleichmässig "einzubürsten". Das lässt man so bis zu 5 Minuten einwirken. Danach wird das Material gründlich mit Haarshampoo aus dem Bart ausgewaschen.
Nochmals zur Erinnerung: Es ist wichtig, die Hautpartien um den Bart zuvor einzucremen. So lässt sich die Hautverfärbung dann leicht abwaschen. Bei der Färbeprozedur sollen Handschuhe getragen werden.
Es geht auch mit dem guten alten Henna
Das natürliche Haarfärbemittel "Henna" besteht aus rein pflanzlichen Stoffen, die dem Haar eine rötliche Färbung verleihen. In Abhängigkeit vom Haartyp kann Henna Nuancen von Mahagonirot bewirken bis hin zu knalligem Rotorange. Die Nuancierungen lassen sich durch Untermischen von verschiedenen Kräutern fast beliebig steuern. Mit Hennapulver kann man Haare sogar total schwarz färben, was aber im Grunde dann nur ein extrem dunkler Rotton ist. So lassen sich bei Bedarf auch Brauntöne gut mischen.
Der zweite grosse Vorteil von Henna ist seine Pflegewirkung für das Haar zusammen mit der Tatsache, dass bislang keine allergischen Reaktionen darauf beobachtet wurden. Überhaupt beinhalten die meisten pflanzlichen Farben auch Henna, das je nach gewünschtem Farbton beliebig mit Salbei, Rosmarin, Indigo, Kamille, Rhabarber oder Walnuss vermischt werden kann. Aber gerade beim Bartfärben stösst Henna an seine Grenzen. Richtig dunkle Barthaare kriegt man damit nicht wesentlich heller. Und umgekehrt können wir helle Barthaare zwar dunkler färben, aber nur in Nuancen, so einen richtigen Farbsprung kriegt man damit nicht hin. Das gilt auch für den weissen oder grauen Bart, der eine Färbung mit Henna eher schwerfällig annimmt. Wer aber bereits einen natürlichen rötlichen Bartwuchs hat, kann mit Henna seine Bartfarbe sehr gut auffrischen.
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