Der Weg durch Raum-Zeit zurück zum Hier-Jetzt

Unsere moderne Arbeitswelt ist zunehmend geprägt von sich unendlich hinziehenden Besprechungen. Vieles wird zerredet in elend langen Diskussionen, die sich im Kreise drehen und am Ende ohne Ergebnis bleiben. Dabei geht kostbare Arbeitszeit für immer verloren. Als logische Folge entstehen viele Überstunden ohne Mehrwert. Diese wachsende Diskrepanz zwischen verlorener Zeit und Zeitmangel führt zu einer konfliktgeladenen Unzufriedenheit am Arbeitsplatz. 

Ein Weg, dem daraus erwachsenden Burn-out zu begegnen, besteht darin, den Spiess bewusst umzudrehen, die vermeintlich verlorene Zeit zu einer Erholungszeit für die eigene Psyche umzuwidmen. Dabei hat sich eine besondere Art der Meditation bewährt, die wie eine Reise der Gedanken durch die Dimensionen die Seele mit nachhaltiger Erleuchtung erfrischt. Diese Reise führt in zwei entgegengesetzte Richtungen, deshalb steht am Anfang eine Entscheidung:

 

Gross oder klein

 

Die Fahrt durch die Dimensionen kann Dich in den Mikrokosmos oder in die Tiefen des endlosen Universums entführen, deshalb kommt es auf Deine Intension oder innere Verfassung an. Möchtest Du den Dingen in ihrer Tiefe auf den Grund gehen, oder möchtest Du Dich lieber erheben über all die kleinen und grossen Querelen der Menschheit und Deinen Weitblick in die Unendlichkeit schweifen lassen?

 

Was Dich im Mikrokosmos erwartet

 

Hierzu legst Du einen Schalter um, der Dich schrumpfen lässt. Bereits in der Grösse einer Maus hat sich Deine Welt drastisch verändert. Du befindest Dich immer noch im Besprechungszimmer und hörst unlogische Argumente wirr durcheinander purzeln und neben Dir stehen riesige Schuhe, manche elegant geputzt, andere sehr ungepflegt, und bei Deinem Versuch, einen Brotkrümel mit Wurstpelle zu erhaschen, wirst Du fast von Herrn Moser zertrampelt, der gerade aufsteht, um zur Toilette zu gehen.


Du schrumpfst weiter zur Milbe, die sich mühsam durch eng verflochtene "Stahltaue" kämpft, es sind die Filshärchen des Bodenbelags, um an die vielen halb verfaulten Haut- und Haarschuppen Deiner Kollegen zu kommen. Im weiteren Schrumpfungsprozess machst Du verschiedene Karrieren als Amöbe oder Virus durch. Wenn Du wolltest, könntest Du jetzt tief eindringen in die Organe von Frau Wyss. 

Stattdessen schrumpfst Du lieber weiter, denn Du stehst erst am Anfang des sich Dir eröffnenden Mikrokosmos. Du dringst jetzt in den Steinboden ein und begegnest verschiedenen Mineralen: dem regelmässigen Quarz, dem grossen Feldspat und dem geschichteten Glimmer. Sie unterscheiden sich nun nicht mehr durch Farben, sondern durch die Art und Weise, wie ihre Moleküle angeordnet sind. Du dringst zielgerichtet in ein Kalziumkarbonat-Molekül ein, indem Du Dich immer weiter verkleinerst. Die drei Sauerstoffatome sind deutlich grösser als das Kohlenstoffatom, aber Dein Ziel sind die Elektronenhüllen des Kalziumatoms. 

Jetzt befindest Du Dich in einer faszinierenden magischen Welt, alles dreht sich, alles bewegt sich, die Elektronen umschwirren wie Motten den schwingenden Atomkern, und jedes Mal, wenn ein Elektron in den Kern zu fallen scheint, wirst Du von einer kräftigen Welle durchgeschüttelt, die Dir schier unendliche Energie verleiht, zumindest so viel Power, dass Deine Argumente der ganzen Diskussion heute eine sehr konstruktive Wendung geben. 

 

Das Universum als Quelle allen Lebens

 

Du betrachtest Deinen Kugelschreiber und stellst ihn Dir als Rakete vor, Deine Kontrollkapsel befindet sich in dem winzigen Rollkopf der Mine. Der Start Deiner Rakete verläuft routinemässig und völlig ohne besondere Vorkommnisse. Die Wolkendecke ist schnell durchstossen und der Blick hinunter auf das Land erinnert Dich an die Aussicht aus einem Flugzeugfenster. Mit zunehmender Höhe erkennst Du deutlich die Krümmung der Erde, siehst auch, wie empfindsam dünn unsere schützende Gashülle ist, und ganz fern am Horizont flimmern bizarr grünliche Nordlichter.


Der Aufstieg geht mit zunehmender Geschwindigkeit weiter, und Du passierst die Rückseite des Mondes, die nur ganz wenige Menschen vor Dir gesehen haben. Du stellst fest, dass sie viel rauer und vernarbter ist als die bekannte Vorderansicht. Den riesigen Gasplaneten Jupiter schon im Visier wird die Fahrt durch den Asteroidengürtel etwas rumpelig, aber dann eröffnet sich endlich ein magisches Bild. Der Jupiter hat wunderschöne Ringe wie der Saturn, damit hattest Du gar nicht gerechnet. Jeder Planet und auch jeder Mond der Planeten auf Deiner Reise sind ganz besondere einzigartige Welten. Jede Einzelne verdient Deinen gezielten Besuch, es gibt überall so viel Neues und Schönes zu entdecken, aber Du musst weiter, denn die Ferne zieht Dich an wie ein Magnet.

Weit jenseits des Keupergürtels ist die Sonne nur noch ein winziger Punkt, der weder Helligkeit noch Wärme spendet. Du bewegst Dich nun auf unsere Nachbarsterne innerhalb unseres Spiralarms der Milchstrasse zu. Auch sie haben Planeten, die noch kein Astronom entdeckt hat, und auch sie tragen Leben. Dann kommt eine Weile nichts. Du durchstösst noch einen weiteren Arm der Milchstrasse, um wieder durch das absolute Dunkel des intergalaktischen Raums zu fliegen. 

Auf dem Weg zur Andromeda-Galaxie spürst Du, dass Raum und Zeit zu einer in sich verflochtenen Einheit werden. Eines bedingt das Andere. Deine Freiheit ist grenzenlos geworden. Was die Menschen täglich umtreibt, ist an Banalität nicht zu überbieten. Du fühlst die Nähe zu Gott und die Energie, die Du brauchtest, um dieses sinnlose Gerede heute wieder durchstehen zu können.

 

Bildquelle: UKT2 / pixabay.com

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