Home-Office kann jeder 

Das Arbeiten zu Hause im sogenannten Home-Office ist vielen Menschen schon geläufig. Dennoch hat die Coronakrise jetzt dazu geführt, dass dies nicht nur einigen wenigen „Privilegierten“ gestattet wird, sondern zu einem Arbeitsmodell für die breite Masse ausgeweitet werden musste. Dennoch sollte jeder ein paar Regeln dazu beachten.

 

Zwischen Arbeit und Privatleben klare Grenzen ziehen

 

Ein Home-Office hat viele Vorteile, es eignet sich geradezu genial dazu, die Vereinbarkeit von Beruf und Familie wirklich zu leben. Durch den Wegfall der Wege von und zum Arbeitsplatz spart man nicht nur viel Zeit und Nerven, man ist auch keiner Unfallgefahr ausgesetzt, mal abgesehen davon, dass die meisten Unfälle ohnehin in den privaten Haushalten passieren.

Die Arbeitsweise im Home-Office verliert ihr starres, strukturiertes Korsett, wie es im Büro gleich neben dem Chef oftmals erforderlich ist. Der direkte Kontakt zu den Kolleginnen und Kollegen entfällt, dafür ergeben sich zu Hause Ablenkungen ganz anderer Art, insbesondere, wenn kleine Kinder noch nicht verstehen können, warum Papa oder Mama nicht mit ihnen spielen, da sie doch heute zu Hause sind.

Wer im Home-Office arbeitet, neigt meistens stark dazu, verschiedene Tätigkeiten zu durchmischen. Der private Einkauf eben mal zwischendurch führt dazu, die Büroarbeit zum Ausgleich bis in die späteren Abendstunden zu verlegen. Der gewohnte Feierabend verblasst zu einem durchwobenen Konglomerat aus beruflichen Tätigkeiten, Telefonaten, Nachrichtensendungen und Babysitting. Bald hat man das Gefühl, dass die Arbeit kein Ende mehr hat.

Das ist schlecht, weil unser Geist vor dem Schlafengehen viel Zeit braucht, um zur Ruhe zu kommen, ansonsten werden die Probleme des Arbeitsplatzes in die Träume eingeschliffen. Der Mensch entbehrt dadurch die so wichtigen Tiefschlafphasen, Schlafstörungen sind die Folge und diese gefährden unsere physische und psychische Gesundheit.

 

Ein separater Arbeitsplatz ist unverzichtbar

 

Die Möglichkeit, eine Tür hinter sich zu schliessen, ist in der Tat eine wichtige psychologische Voraussetzung, eine gesunde Trennung zwischen Arbeits- und Privatleben im Home-Office umsetzen zu können. Abhängig vom Zuschnitt der Wohnung ist so ein separates Bürozimmer manchmal nicht vorhanden. In diesem Fall sollte zumindest eine Raumecke dafür deutlich sichtbar abgetrennt werden, wobei die Arbeitsunterlagen am Ende des Arbeitstages demonstrativ weggeräumt werden. Lassen Sie davon nichts auf dem Schreibtisch liegen.

 

Arbeitszeiten dokumentieren

 

Auch wenn Sie einen vertrauensvollen Arbeitgeber haben, der kein gesteigertes Interesse daran hat, Sie zu kontrollieren, sind Sie gut beraten, in Ihrem eigenen Interesse Ihre Arbeitszeiten und gegebenenfalls die bearbeiteten Vorgänge zu notieren. Dies kann Sie unter Umständen vor Selbstausbeutung schützen, denn ebenfalls im Home-Office sollte die Summe aller Arbeitsgänge acht Stunden pro Tag nicht überschreiten.

Viele Arbeitnehmer im Home-Office-Modus neigen dazu, die durch das ausgebliebene Pendeln gewonnene Zeit mit zusätzlicher Arbeitsleistung aufzufüllen, aber so ist die Sache konzeptionell nicht gedacht.

 

Pausen sind heute wichtiger denn je

 

Home-Office bedeutet nicht, dass Ihr Arbeitgeber Sie zu jedem beliebigen Zeitpunkt erreichen kann und will. Die verdiente Pause und der Nachweis, dass Sie zu Hause mindestens ebenso produktiv wie im Büro sind, stehen in keinem Widerstreit. Überzeugen Sie einfach mit Ihren gewohnten Leistungen und genehmigen Sie sich regelmässig Pausen.

Zu einem gesunden Bildschirm-Arbeitsplatz gehören zum Beispiel Stretch-Übungen und hin und wieder ein Spaziergang an der frischen Luft, um vor allem die Augen zu schonen beziehungsweise zu regenerieren. Denken Sie daran: Für das Home-Office gelten im Prinzip die gleichen Arbeitsbedingungen und Pausenregelungen wie im Büro.

 

Regeln für das Home-Office

 

- Auch wenn das für manche verlockend ist: Das Home-Office ist kein Ort zum Vergammeln. Beginnen Sie also Ihren Tag ganz normal, als würden Sie zur Arbeit fahren. Duschen, ordentlich anziehen, frühstücken und dann erst darf die Arbeit langsam beginnen.

Vereinbarungen über Kernzeiten und Erreichbarkeit konsequent einhalten.

Anwendung unterschiedlicher Kommunikationsformen bis hin zur Videokonferenz, je nachdem, wie es der Gegenüber bevorzugt. Das gute alte Telefon erlebt im Zusammenhang mit dem Home-Office geradezu eine Renaissance, da das persönliche Gespräch die fehlende physische Begegnung etwas ausgleichen kann und Missverständnisse vermieden werden können

Möglichst schon am Vortag eine To-do-Liste erstellen und diese dann konsequent abarbeiten.

Nicht mit Selbstbelohnungen geizen, wenn Sie einen guten Job gemacht haben. Eine gute Tasse Kaffee oder einen gesunden Apfel zwischendurch zur Entspannung hat noch niemandem geschadet, auch dem Chef nicht. So motivieren Sie sich selbst.

 

Bildquelle: Anrita1705 / pixabay.com

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