Wie gefährlich ist Schnarchen? 

Wer schnarcht, stört den Schlaf seines Zimmergenossen ganz erheblich und in unangenehmer Weise. Doch dies ist nicht der einzige Nachteil, auch die eigene Gesundheit kann dadurch in hohem Masse gefährdet sein. Besonders gefährlich wird es, wenn Atemaussetzer dazukommen.

 

Warum gefährdet Schnarchen unsere Gesundheit?

 

Schnarchgeräusche können laut werden, 85 Dezibel sind da durchaus ein gängiger Messwert. Dies entspricht in etwa einem klapperigen Benzin-Rasenmäher oder einer Waschmaschine im Schleudergang. Dennoch merkt der Schnarcher nur selten etwas von seiner nächtlichen Unruhestiftung. 

Wenn der Schlaf des Partners dadurch nachhaltig beeinträchtigt ist, was in aller Regel der Fall ist, besteht für diesen eine akute Gesundheitsgefahr. Immerhin brauchen wir ausreichenden, guten Schlaf unter anderem für ein intaktes Abwehrsystem. 

Aber auch der Schlaf des Schnarchenden kann erheblich beeinträchtigt sein, dahinter stecken oftmals gefährliche Atemaussetzer. Tagsüber sind die Betroffenen meistens übermüdet und sehr unkonzentriert, was im Strassenverkehr und an vielen Arbeitsplätzen fatal sein kann. Daher ist die Konsultation eines Arztes unbedingt anzuraten.

 

Wer ist besonders betroffen?

 

Von den etwas älteren Menschen sind fast 50 Prozent von der „Rhonchopathie“ betroffen. Mit zunehmendem Alter steigt die Schnarchneigung stetig an. 

Dies hat etwas mit der nachlassenden Gewebespannung zu tun, was im Ergebnis zu Vibrationen des während des Schlafes entspannten Rachengewebes führt. Es sind wie vermutet öfter die Männer, die zum nächtlichen Konzert anstimmen, und von ihnen sind es wiederum die über Fünfzigjährigen, die sich in der Sache als besonders aktiv erweisen.

Eine bereits 2008 veröffentlichte Studie der ungarischen Semmelweis-Universität in Budapest kam zu diesem Ergebnis: In Ungarn schnarchen 60 Prozent der erwachsenen Männer zwischen 18 und 65 Jahren und circa 36 Prozent tun es sogar ziemlich laut. 


Die ungarischen Frauen sind diesbezüglich mit ungefähr 42 Prozent deutlich zurückhaltender, wobei die Hälfte von ihnen erstaunlich lautstark dabei ist. Diese Daten sind übrigens gut vergleichbar mit den Ergebnissen einer anderen Studie des Jahres 1990 aus den USA.

 

Ursachen und Symptome

 

Beim primären Schnarchen, die oben erwähnte Rhonchopathie, sind es verengte Atemwege, die dazu führen, dass sich an bestimmten Stellen die Strömungsgeschwindigkeit der Luft deutlich erhöht. Damit einher geht auch eine Verdichtung der Luft an den Engstellen. Die Entspannung aller Muskeln während des Schlafs hat eine gewisse Erschlaffung der Rachenmuskulatur zur Folge. Dadurch beginnen Rachenzäpfchen und Gaumensegel beim Atmen zu flattern und erzeugen so jenes brummende Geräusch.

Folgende gesundheitliche Beeinträchtigungen sind dafür verantwortlich, dass sich die Atemwege über das normale Mass einengen, wodurch die Schnarchgeräusche befördert werden:

  • eine Erkältung
  • eine Infektion der oberen Atemwege
  • eine akute Nasennebenhöhlenentzündung
  • allergische Reaktionen

Unabhängig vom Geschlecht sind es auch noch diese Ursachen, die die nächtlichen Geräusche verstärken:

  • Altersbedingte Erschlaffung der Muskulatur im Mund- und Rachenraum
  • Die Rückenlage führt dazu, dass der Zungengrund noch weiter nach hinten abdriftet
  • Bei Übergewicht kommt es zu Fettablagerungen im Rachenbereich, was die Atemwege zusätzlich einengt
  • Alkohol vertieft die Entspannung der Muskulatur
  • Schlaftabletten und Antihistaminika lassen die Muskulatur ebenfalls weiter erschlaffen

 

Was ist eine obstruktive Schlafapnoe?

 

Aus dem Altgriechischen übersetzt bedeutet der Begriff in etwa „Windstille“. Es passiert vielen Menschen immer wieder, dass sich ihre Atemwege während des Schlafs weitgehend verschliessen. Daher auch die Bezeichnung „obstruktiv“, die aus dem Lateinischen kommt und mit „verschlossen“ übersetzt werden kann. Solche nächtlichen oder morgendlichen Atemstillstände können länger als 90 Sekunden anhalten und sogar mehr als 30 Mal in einer Stunde auftreten. 

Von der eher seltenen zentralen Schlafapnoe, die auf eine zerebrale Störung des Atemantriebs zurückgeht, sind meistens ältere Männer betroffen, die bereits unter einer Herz-Kreislauf-Erkrankung leiden. Dennoch wird die obstruktive Variante mit ihren vielen kurzen Atemaussetzern gemeinhin als noch gefährlicher eingestuft. Ihre typischen Ursachen liegen in:

  • vergrösserten Rachenmandeln
  • einem grossen Gaumenzäpfchen
  • einer relativ grossen Zunge
  • einer chronischen Nasennebenhöhlenentzündung
  • Nasenpolypen
  • einer verkrümmten Nasenscheidewand 
  • einem zu kleinen Unterkiefer


Als Folgen der Atemaussetzer können sich ergeben

  • Die erholsamen Tief- beziehungsweise Traumschlafphasen bleiben weitgehend aus.
  • Müdigkeit und Erschöpfung während des Tages 
  • Massive Konzentrationsschwierigkeiten und eingeschränkte Gedächtnisleistung
  • Kopfschmerzen und Schwindel
  • Depressive Verstimmungen sowie Angstzustände
  • Ein um circa 30 Prozent erhöhtes Herzinfarktrisiko
  • Ein siebenfach erhöhtes Schlaganfallrisiko
  • Eine signifikant erhöhte Wahrscheinlichkeit für die Entwicklung eines Diabetes mellitus Typ II
  • Deutliche Reduzierung der Libido

 

Bildquelle: emrahozaras / pixabay.com 

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