Herbstzeit ist Erkältungszeit

Viren und Bakterien sind in der nasskalten Jahreszeit allgegenwärtig: in Bus und Bahn, am Arbeitsplatz, beim Einkaufen, in Kindergärten und Schulen und ganz besonders auch beim Arzt. Die ultraleichten Keime tanzen wie Mücken in der Atemluft oder werden beim Niesen mit Hochgeschwindigkeit auf alle möglichen Flächen fein und homogen verteilt. In der Medizin wurde dafür extra der Begriff der "Tröpfcheninfektion" kreiert. In Studien wurde gemessen, dass kleinste Schleimpartikel beim Husten mit Geschwindigkeiten um 900 Stundenkilometer in die Umgebung verfrachtet werden. 

 

Wo liegt die Grenze zwischen Grippe und Erkältung?


Die Erkältung ist eine Infektion der oberen Atemwege. In der Folge treten Symptome wie Halsschmerzen (Pharyngitis), Heiserkeit, Husten (Bronchitis), Schnupfen (Rhinitis) oder gar eine Kehlkopfentzündung (Laryngitis) auf, wobei diese Symptome oftmals in jeder beliebigen Kombination mit unterschiedlichen Gewichtungen erscheinen können. Die Bezeichnung der Erkältung als "grippalen Infekt" ist etwas unglücklich gewählt, weil hierbei eben keine echten Grippeviren einer Influenza eine Rolle spielen.

Da die Grippesymptome zunächst jenen der Erkältung ähnlich sind, ist die Abgrenzung zumindest am Anfang nicht immer ganz eindeutig. Dennoch zeigen sich bald klare Unterscheidungsmerkmale: Bei der Influenza treten die Zeichen der Erkrankung ziemlich plötzlich auf und verstärken sich sehr schnell. Das liegt an der explosionsartigen Vermehrung der Viren, die sich in etwa alle 20 Minuten verdoppeln und den ganzen Körper durchsetzen. Die Konsequenzen sind totale Müdigkeit, Abgeschlagenheit und Schwäche, die mit starken Kopf- oder Gliederschmerzen einhergehen. Wenn dann noch hohes Fieber, in manchen Fällen mehr als 40 Grad, hinzukommt, dann kann man sicher von einer richtigen Grippe ausgehen. 

 

Erkältungssymptome


Meistens beginnt es mit einem leichten Kratzen im Hals. Bald wird die Stimme etwas heiser oder "männlicher", dann beginnt auch schon die Nase zulaufen und sehr belastend wird die Erkältung, wenn sie in eine Bronchitis mit Husten übergeht. Natürlich fühlt man sich mit einer Erkältung nicht fit, auch hierbei treten Kopfschmerzen und Abgeschlagenheit ein. 

Es kann moderates Fieber um 38 Grad auftreten, was mit der Abwehrreaktion des Körpers im Zusammenhang steht. Sofort fiebersenkende Massnahmen zu ergreifen, ist eher kontraproduktiv, da unser Körper weiss, dass sich Viren und Bakterien bei höherer Temperatur schlechter vermehren können. Das "Hochdrehen des Thermostats" ist daher eine schlaue Entscheidung des Körpers. Allein die unangenehmen Begleiterscheinungen wie Kopf-, Muskel- und Gelenkschmerzen kann man bei dringendem Bedarf mit Wirkstoffen wie Acetylsalicylsäure, Paracetamol oder Ibuprofen temporär unterdrücken. 

 

Ursachen der Erkältung


Kälte und Nässe allein sind nicht die Ursache für eine Erkältung, aber sie bewirken im Ergebnis eine Schwächung unseres Abwehrsystems. Wenn wir in dieser Wetterlage mit Viren und Bakterien durch andere Menschen konfrontiert werden, dabei handelt es sich meistens um Rhino-, Adeno-, Coxsackie-, Parainfluenza- oder RS-Viren, dann kann es leicht zu einer Tröpfcheninfektion zum Beispiel durch ausgehustete Erreger kommen. Darüber hinaus kann die Ansteckung über die Schleimhäute der Augen, der Nase oder des Mundes erfolgen. Allein durch häufiges Händewaschen lässt sich daher das Erkältungsrisiko drastisch vermindern.

Im Grunde ist es so, dass wir gerade in der kalten Jahreszeit alles vermeiden sollten, was zur Schwächung unseres Immunsystems beitragen könnte. Dazu gehören Unterkühlung, Schlafmangel und Stress. Bei dicht gedrängten Menschen in geschlossenen Räumen, das können auch Bus und Bahn sein, ist eine Ansteckung durchaus vorprogrammiert. 

 

Wann sollte ein Arzt konsultiert werden?


Zwei bis vier Infekte sind für einen erwachsenen Menschen innerhalb eines Jahres durchaus normal. Wenn keine weiteren Komplikationen auftreten, sollten die Beschwerden bereits nach drei bis sieben Tagen abklingen, spätestens nach zwei Wochen ist eine Erkältung vollständig auskuriert. Einen Arztbesuch sollte man sich bei den folgenden Situationen nicht ersparen:

  • Atemnot
    Diese tritt zum Beispiel ein bei einer schweren Bronchitis oder einer sich anbahnenden Lungenentzündung.
  • Starke Hals- oder Ohrenschmerzen
    können auf eine eitrige Mandel- oder Mittelohrentzündung hindeuten.
  • Hohes Fieber
    Wenn die Körpertemperatur über mehrere Tage deutlich über 39 Grad ansteigt, könnte eine bakterielle Infektion vorliegen, auch eine Lungenentzündung äussert sich so.
  • Beschwerden klingen nicht ab 
    Wenn die Beschwerden nach zwei Wochen immer noch vorhanden sind, sollte der Immunstatus abgeklärt werden.

 

 

Bildquelle: stevepb / pixabay.com

 

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