Depressionen bei Männern – Anzeichen und effektive Tipps

In der Regel sprechen Männer nicht so gerne über ihr Innenleben, schon gar nicht über etwaige seelische Verstimmungen wie etwa Depressionen. Während früher verbreitet angenommen wurden, dass vorwiegend Frauen zu Depressionen neigen, weiss man heute, dass Männer keineswegs davon ausgeschlossen sind. Der Unterschied ist nur, dass sie meist anders damit umgehen und sich die Symptome entsprechend anders darstellen. Hinzu kommt die Tatsache, dass Männer sich seltener Hilfe holen, sondern alleine mit ihren Herausforderungen zurecht kommen wollen. Woran das liegt, ahnen Sie sicher schon. Es hat tatsächlich immer noch mit dem klassischen Männerbild zu tun, dass der Mann „stark“ zu sein hat und funktionieren muss. Auch im Zeitalter der sogenannten Gleichberechtigung meinen viele Männer immer noch, sich sogenannte „Schwächen“ nicht so leisten zu dürfen wie vielleicht eine Frau.

 

Wie können sich Depressionen bei Männern äussern?

 

Wenn wir an einen depressiven Menschen denken, denken wir in der Regel an Stimmungen wie Traurigkeit oder Niedergeschlagenheit. Bei Frauen sind dann im Fall einer Depression auch genau diese Stimmungen wahrzunehmen. Doch Männer tragen nicht selten eine sehr gut sitzende Maske zur Schau und können auch im Fall einer Depression erfolgreich sein und glücklich scheinen. Oft äussern sich bei Männern auch Aggressionen statt Trauer. Mitunter steigen der Leistungsdruck und die Angst zu versagen. Spezialisten haben herausgefunden, dass es ebenso depressive Männer wie Frauen gibt, Männern merkt man es nur auf den ersten Blick nicht an, weil sie anders damit umgehen. Klassische Merkmale sind bei ihnen eher Reizbarkeit, Arbeitswut und eine gewisse Aggressivität. Selbst wenn Sie als Mann ansonsten eher der ruhige und friedliebende Typ sind, können diese Symptome auftauchen und als erste Zeichen einer Depression eingestuft werden. So ohne weiteres lässt sich das natürlich nicht sagen, es kommt auch darauf an, ob es sich bei diesen Stimmungen um vorübergehende Phasen handelt oder um immer wiederkehrende.

 

Was tun bei ersten Anzeichen?

 

Nicht umsonst sagt der Volksmund, die Einsicht sei der erste Weg der Besserung. Und in der Tat ist es daher erst einmal wichtig, dass Sie sich eingestehen, dass Sie eine Auszeit und Unterstützung brauchen. Nicht selten kratzt das natürlich am bekannten männlichen Ego, doch je eher Sie etwas unternehmen, umso effektiver bekommen Sie diese Lebenssituation in den Griff. Wenn Sie anonym bleiben möchten, können Sie auch eine E-Mail Beratung in Anspruch nehmen. Diese bietet Ihnen dann immerhin schon mal eine erste Orientierungshilfe. Überhaupt macht es Sinn, dass Sie sich Zeit für sich selbst nehmen und Ihr Leben überdenken. Seien Sie dabei ehrlich zu sich selbst. Sinnvoll kann es auch sein, sich einem Freund oder der Partnerin anzuvertrauen. Wichtig ist, dass Sie zulassen, dass die Fassade bröckeln darf und Sie die Weichen auf Lebensqualität stellen.

 

Burnout oder Depression?

 

Erfahrungsgemäss haben viele Männer weniger Probleme damit, sich wegen Burn Out vom Arzt untersuchen zu lassen als aufgrund vermuteter Depressionen. Dies mag nicht verwundern, wird doch mit Burn Out ein Überdurchschnitt an Leistung assoziiert. Zudem ist er nicht so stigmatisiert wie das Thema der Depression. Wenn Sie erst noch etwas Zeit benötigen, um mit Ihrem Hausarzt zu sprechen, kann es auch hilfreich sein, ein Buch über Burn Out und Depressionen zu lesen bzw. authentische Erfahrungsberichte. So wie zum Beispiel das Buch bzw.Tagebuch von Zingerle oder Maack mit dem Titel: „Wenn das noch geht, kann es nicht so schlimm sein“. Oder Sie lesen Berichte von Prinz Harry, Dwayne the Rock Johnson oder Brad Pitt. Diese Namen und Titel stellen nur Beispiele dar, denn es gibt unter dem Strich eine Vielzahl von Männern, die sich öffentlich dazu bekannt haben, unter Depressionen oder Angstattacken zu gelitten zu haben oder noch leiden. Mittlerweile sieht zum Beispiel Brad Bitt seine Depressionen als Lernerfahrung und eine wichtige Lektion im Leben. Dies kann als Inspiration zum eigenen Handeln betrachtet werden.

 

Bildquelle: Gadiel Lazcano / unsplash.com

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