Das Konkurrenzdenken der Männer

Viele Männer unterliegen einem grossen Leistungsdruck und nehmen das Thema Konkurrenz aus diesem Grund auch sehr ernst. Diese Haltung mag nicht weiter verwundern, zumal es Tausende von Jahren so war, dass der Mann die Familie ernährt hat und sich den Luxus der Empathie schlichtweg nicht leisten konnte. Man stelle sich vor, ein Mann der Urzeit ging auf die Jagd, damit seine Familie die nächsten Tage bzw. Wochen überleben kann. Dann kommt ein anderer Mann und beide Männer kommen sich in die Quere. Hier wäre es alleine überlebenstechnisch ein „Fehler“ gewesen, wenn einer dem anderen grossmütig die Beute überlassen hätte. Es ging also schlichtweg um das eigene Überleben und jenes der eigenen Sippe. Dieses Verhalten ist auch heute noch im männlichen Gehirn oder zumindest im Unterbewusstsein abgespeichert. Konkurrenten werden deshalb nicht zimperlich behandelt, wobei das selbst für potenzielle Konkurrenten gilt. Doch wann wird das Konkurrenzdenken untragbar? Nicht nur für die eigene Person, sondern auch für das Umfeld und die Familie. Hier gilt es achtsam zu sein.

 

Konkurrenzdenken im Blick behalten

 

Wer also bedenkt, dass ein gewisses Konkurrenzverhalten seit Anbeginn der Menschheitsgeschichte quasi überlebenswichtig war, kann grundsätzlich besser verstehen, warum sich viele Männer so verhalten, so wie sie es heute tun. Immer öfter ist dabei zu beobachten, dass auch Frauen von diesem Phänomen nicht ausgeschlossen sind. In jedem Fall ist es aber für die Beteiligten wichtig, dass ein gesunder Ausgleich zu diesem Wettbewerb stattfinden sollte, schon alleine damit eine Balance zwischen Leistung und Entspannung gegeben ist. Alles andere macht nachweislich mit der Zeit krank. Wenn Sie möchten, können Sie sich selber fragen, wie stark Ihr Konkurrenzdenken und Verhalten tatsächlich ist. Wenn es zu gering ausgeprägt ist, kann Sie das ebenso ausbremsen, wie wenn Sie zu stark und zu oft mit anderen konkurrieren müssen. Dies gilt im Grunde nicht nur für die Arbeit, sondern ganz grundsätzlich im Leben. Wenn Sie ehrlich zu sich sind und ein Ungleichgewicht bei sich entdecken, können Sie sowohl Ihr Denken als auch Ihr Verhalten anpassen. Damit wird es auch Ihnen selber fantastisch gehen.

 

Höher, schneller, weiter - ein Fass ohne Boden

 

Der Begriff bzw. die Wortfolge höher, schneller, weiter ist bereits seit vielen Jahren im Umlauf. Mittlerweile ist dieses Phänomen nicht nur mehr oder weniger normal geworden, sondern nahezu wünschenswert. Zumindest aus der wirtschaftlichen Perspektive heraus. Doch wer bereits einige Jahre, geschweige denn mehrere Jahrzehnte diesen Weg gegangen ist, weiss, dass es sich hier um ein Fass ohne Boden handelt. Natürlich heisst das nicht, dass keine Entwicklung stattfinden sollte. Auch Konkurrenz kann im richtigen Masse sehr förderlich und konstruktiv sein, denn sie belebt wahrhaftig das Geschäft. Es kommt wie immer eben nur auf das richtige Mass an. Wichtig ist also in jedem Fall bei aller Liebe zur Entwicklung, zwischendurch auch immer wieder mal gezielt zu pausieren oder sogar mal ein oder zwei Schritte zurückzugehen. Zum einen haben Sie dann nicht selten gleich einen besseren Überblick über die Gesamtlage und zum anderen können Sie so noch besser Anlauf nehmen und richtig durchstarten.

 

Das Mittelmass finden für mehr Zufriedenheit und Effektivität

 

Finden Sie also gerne ganz bewusst das gesunde Mass, wenn es um Konkurrenzverhalten geht. Sie werden feststellen, dass Sie dann nicht nur zufriedener sind, sondern langfristig gesehen tatsächlich auch effektiver arbeiten. Dies mag nicht weiter verwundern, da Sie natürlich einen längeren Atem haben, wenn Sie gut mit sich umgehen und sich bezüglich Ihrer Leistung nicht konstant unter Druck setzen. Das Motto „nie genug“ führt zum einen nirgendwo hin und macht Sie erst recht nicht zufrieden. Drehen Sie den Spiess also einfach mal um und denken positiv.

 

Bildquelle: Medienstürmer / unsplash.com

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