Dasselbe in Grün – Wanderungen umweltbewusst vorbereiten

Das Umweltbewusstsein wächst. Viele Menschen wollen nachhaltiger leben und agieren. So macht das Thema Umweltschutz auch vor den Hobbys nicht Halt. Dies wird eine besondere Herausforderung, wenn es dabei um Hobbys in der freien Natur wie das Wandern geht. Eine Auszeit in den Bergen ist beliebt. Doch der Massentourismus in den stark frequentierten Alpenregionen schadet der Natur. Trekkingbegeisterte sind in der Verantwortung, sich entsprechend zu verhalten. Wir haben die wichtigsten Tipps, wie Sie Ihre nächste Bergwanderung im Sinne der Nachhaltigkeit vorbereiten und wie Sie sich darüber hinaus engagieren können.

 

Die Auswirkungen des Klimawandels auf die Alpen

 

Der Klimawandel hinterlässt in den Alpen deutliche Spuren. Die Gebirgsregionen und die dort beheimateten Arten sind von den klimatischen Bedingungen abhängig, die entlang von Höhenunterschieden variieren. Infolgedessen haben Veränderungen des Klimas starke Auswirkungen auf die Umgebung.

Spuren des Klimawandels in den Alpen:

·       Abnahme der Schneedecke in mittleren Höhenlagen und Anstieg der Permafrosthöhe

·       Gletscherschwund

·       Bodenwassermangel

·       Veränderungen in Verteilung und Häufigkeit der Arten

Es stellt sich die Frage, ob die Biodiversität der Alpenregion – also die verschiedenen Arten und die Lebensräume, in denen diese Arten zuhause sind – in der Lage sein wird, sich an die klimawandelbedingten Veränderungen anzupassen und inwieweit die Veränderungen aufgehalten werden können. Zusammen mit der durch menschliche Aktivitäten verursachten Zerstörung von Lebensräumen ist der Klimawandel die grösste Herausforderung, der sich die Tier- und Pflanzenwelt heute stellen muss. Es gilt demnach, die Bergwelt so gut es geht zu schonen und bestenfalls der Natur durch aktives Engagement etwas zurückzugeben.

 

Mit der Unterkunft fängt es an 

 

Schon bei der Auswahl der Unterkunft kann auf den Faktor Nachhaltigkeit gesetzt werden. In diesem Sinne werden riesige Hotels, die wenig oder gar kein Bewusstsein für ihre Umgebung zeigen, am besten gemieden. Kleinere Hotels und Familienbetriebe, die in der Region eine längere Geschichte haben, sind oft die nachhaltigere Variante. Eine schöne Alternative sind auch Ferienwohnungen, Pensionen oder Bed & Breakfast-Unterkünfte.  

 

Mit Muskelkraft unterwegs

 

Die Anreise wird mit dem Zug besonders umweltfreundlich. Vor Ort sollten möglichst wenige motorisierte Fahrzeuge in Anspruch genommen werden. Im Idealfall ist die Unterkunft so gelegen, dass vom Haus weg bereits spannende Touren unternommen werden können und weitere geplante Ausflugsziele im Sommer mit dem Velo – in vielen Orten gibt es einen Veloverleih – oder im Winter mit öffentlichen Verkehrsmitteln erreicht werden können. Wer aus irgendeinem Grund ein Auto mieten muss, sollte sich bei den örtlichen Autovermietungen nach umweltfreundlicheren Optionen wie Elektro- oder Hybridfahrzeugen umsehen. 

 

Die lokale Küche geniessen

 

Es scheint eine Kleinigkeit zu sein, in den Wanderferien ein feines Restaurant aufzusuchen und das Schwertfischfilet zu bestellen. Doch wer stattdessen lokale Produkte isst, unterstützt nicht nur die regionalen Hersteller, sondern schont zusätzlich die Umwelt. Werden Lebensmittel aus weit entfernten Regionen eingeführt, geht dies mit einem deutlich höheren Verbrauch an Energie und Treibstoff sowie Plastikverpackungen einher. Besser ist es, sich auf Restaurants und Geschäfte zu konzentrieren, die Produkte lokaler Landwirte verwenden.

 

Vor Ort aktiv werden

 

Auch in den Alpenregionen gibt es immer mehr grosse und kleine Initiativen, um die Biodiversität zu erhalten und zu fördern. Es ist eine schöne Idee, die Wanderferien mit Engagement für die Umwelt zu verbinden und eine dieser Initiativen aktiv zu unterstützen. So können Sie beispielsweise dabei helfen, Flächen auszulichten oder zu entbuschen oder die berühmten Terrassenlandschaften zu restaurieren. Auf diese Weise kann der Natur, der wir so viel verdanken und in der wir uns beim Wandern so gerne bewegen, etwas zurückgegeben werden.

 

Grün wandern

 

Natürlich sollte auch und vor allem das Wandern an sich so grün wie möglich gestaltet werden. Bereits in der Vorbereitungsphase informiert man sich zu diesem Zweck am besten über die Tier- und Pflanzenwelt vor Ort, über regionale Naturschutzgebiete und Regelungen. Auf diese Weise lernt man die Gefahren für die Biodiversität in der Zielregion kennen und kann sich entsprechend verhalten. Grundsätzlich sollten auf Wanderungen folgende Punkte beachtet werden:

 

Sich an die vorgegebenen Routen halten

So verlockend es ist, sich auf ein Abenteuer abseits der Wege zu begeben, so schädlich ist dies für Tiere und Pflanzen, die auf diese Weise gestört beziehungsweise zertreten werden. Zudem lohnt es sich, die üblichen Orte des Massentourismus zu meiden. Die Belastung für die Natur ist hier hoch genug.

 

Nur mitnehmen, was mitgebracht wurde

Darüber hinaus sollten keine „Andenken“ aus der Natur mitgenommen werden. Unbedingt mitnehmen sollte man alles, was man für die Tour dabeihatte. Essensreste und andere Abfälle haben in der Natur nichts zu suchen.

 

Bitte nicht stören

Hier gilt für Erwachsene das, was man Kindern gerne beim Einkaufen sagt: Nur mit den Augen schauen, nicht mit den Händen» Pflanzen werden nicht gepflückt, Tiere nicht gefüttert oder gar angefasst. Fotoaufnahmen von Tieren sollten ohne Blitzlicht gemacht werden. 

 

Bildquelle: Claudiu Maxim / shutterstock.com

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